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Wie wird die Grundsteuer in der Landwirtschaft berechnet?

Inhaltsverzeichnis:

  1. Wie wird die Grundsteuer in der Landwirtschaft berechnet?
  2. Ist eine Wiese Grundsteuer A oder B?
  3. Ist Ackerland Grundsteuerpflichtig?
  4. Sind landwirtschaftliche Flächen von der Grundsteuer befreit?
  5. Wird die Grundsteuer für Landwirte teurer?
  6. Wie Ackerland in Grundsteuer angeben?
  7. Wann liegt kein landwirtschaftlicher Betrieb vor?
  8. Was kostet eine Wiese an Grundsteuer?
  9. Ist Ackerland Landwirtschaftliche Fläche?
  10. Welche Flächen muss man bei der Grundsteuer nicht angeben?
  11. Wie viel Grundsteuer für 1 Hektar?
  12. Ist Gartenland eine landwirtschaftliche Fläche?
  13. Wann gilt ein Grundstück als landwirtschaftlich genutzt?
  14. Wann gilt ein Hof als landwirtschaftlicher Betrieb?
  15. Wie hoch ist die Grundsteuer für Ackerland?

Wie wird die Grundsteuer in der Landwirtschaft berechnet?

Ab 2025 wird die Grundsteuer landesweit neu erhoben. Basis soll der Bodenrichtwert sein (Grundsteuer B), für landw. Vermögen (Grundsteuer A) soll aber eine Ertragswertbasis mit Ertragsmesszahlen gelten. Die Finanzämter in Baden-Württemberg werden daher alle Grundstücke für Zwecke der Grundsteuer auf den Stichtag 1. Januar 2022 neu bewerten. Hierbei müssen die Eigentümer aber mitwirken und eine sogenannte Feststellungserklärung für alle ihre Grundstücke abgeben.

Eine Feststellungserklärung ist notwendig, weil nicht alle Daten elektronisch vorliegen oder oft schon viele Jahrzehnte alt und unvollständig sind. Die Erklärung muss elektronisch beim zuständigen Finanzamt eingereicht werden. Das soll über das Programm ELSTER online geschehen. Weitere Informationen dazu gibt es unter www.elster.de. 

Ist eine Wiese Grundsteuer A oder B?

Wer ein land- oder forstwirtschaftliches Grundstück besitzt, muss dafür genau wie Immobilienbesitzer auch, seine Grundsteuerdaten neu erfassen. Dafür ist es unerheblich, ob er dort aktiv eine Landwirtschaft betreibt, sogar Vollerwerbsbauer ist oder die Wiese nur als Freizeitfläche nutzt und hin und wieder ein paar Äpfel aufliest. „Auch wer kein aktiver Landwirt ist, muss dem Amt die Daten liefern“, sagt Alexis von der Horst, Steuerberater bei Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverband (BLHV) in Freiburg.

Bis 31. März muss das entsprechende Online-Formular im Steuerprogramm Elster ausgefüllt und abgeschickt sein. In Ausnahmefälle ist es auch möglich, Papierformulare zu nutzen, die vom Finanzamt bereitgestellt werden.

Wird die Frist gerissen, wird die Säumnis angemahnt. In letzter Konsequenz drohen auch Bußgelder. Die Finanzämter hätten aber signalisiert, dass eine nur leicht verspätete Abgabe zunächst nicht sanktioniert werde, sagt von der Horst. „Auch wir sind mit den Anträgen bis zum 31. März mit Sicherheit nicht durch“, sagt er. Dafür seien es einfach „viel zu viele“.

Wer bereits die Grundsteuer B für Wohnimmobilien ausgefüllt hat – was für die allermeisten mittlerweile zutreffen sollte – nutzt für die Grundsteuer-A-Erklärung für landwirtschaftliche Grundstücke ebenfalls das Programm Elster. Dort sind im Normalfall die Vordrucke GW 1, also der Hauptvordruck, sowie GW 3 – also die Anlage Land- und Forstwirtschaft – relevant. Wer eine Wiese oder einen Acker besitzt, kann in diesen beiden Dokumenten alle relevanten Daten hinterlegen.

Ist Ackerland Grundsteuerpflichtig?

Nach alter Rechtslage (Einheitsbewertung) umfasste die landwirtschaftliche Hofstelle auch den Wohnteil. Dies ändert sich mit der Reform durch das Landesgrundsteuergesetz. Nunmehr muss der Wohnteil aus der Hofstelle herausgelöst, dem Grundvermögen zugeordnet und entsprechend erklärt werden. Teile der Hofstelle, die zum Beispiel überwiegend zu Wohnzwecken genutzt werden oder die privat oder gewerblich genutzten Wirtschaftsgebäude, zählen zum Grundvermögen. Für den Wohnteil haben Sie vom Finanzamt schon ein Informationsschreiben für die Grundsteuer B mit einem neu zugeteilten Aktenzeichen erhalten. Falls nicht, wenden Sie sich bitte an Ihr zuständiges Finanzamt.

Die Aufteilung der bisherigen Hofstelle für die Erklärung des Grundsteuerwerts nach neuem Recht in den Teil Wohnhaus mit zugehörigen Flächen (Grundvermögen) und den Teil landwirtschaftlicher Betrieb (Nutzung Hofstelle) erfolgt grundsätzlich nach der Verkehrsauffassung. Die Verkehrsauffassung stellt die Sichtweise eines fremden Dritten dar. Stellen Sie sich daher bei der Aufteilung der Flächen die nachfolgende Frage: Welche Flächen der Hofstelle würde ein fremder Dritter den Flächen der privaten Nutzung in Zusammenhang mit dem Wohnen zurechnen? Beispielweise zählen u. a. das Wohnhaus mit Terrasse, der Vor- und Hausgarten, der Spielplatz, die Garage, das Holzlager von privat genutztem Holz und der Parkplatz für das privat genutzte Auto und Wege zum Haus, zur privaten Nutzung. Flächen und Gebäude, die dem land- und forstwirtschaftlichen Betrieb dienen, z. B. alle vorhandenen betrieblich genutzten Wirtschaftsgebäude sowie betrieblich genutzte Freiflächen und Zufahrten sind land- und forstwirtschaftliches Vermögen.

Sind landwirtschaftliche Flächen von der Grundsteuer befreit?

Ab 2025 wird in Deutschland eine nach neuen Bewertungsregeln berechnete Grundsteuer erhoben. Die notwendigen Vorbereitungen laufen zum Teil bereits auf Hochtouren. In einer Artikelserie informieren wir Sie über Details zur neuen Grundsteuer. Teil 1 gibt Ihnen einen Überblick über Steuergegenstand, Steuerpflicht und Besteuerungsverfahren.

Die Grundsteuer gehört zu den ältesten Steuerarten. Sie war schon in der Antike bekannt und von den Römern über die Alpen gebracht worden. Mit zunehmender Entwicklung der Agrarwirtschaft erlangte sie durch die einfache Anknüpfung an den greifbarsten Teil des Vermögensbesitzes, an das Grundeigentum, eine beherrschende Stellung in den staatlichen und regionalen Steuersystemen. Im 18. Jahrhundert begann die Erstellung der Grund- und Bodenkataster sowie die Bonitierung der Flächen nach Kulturart und Bodenqualität in der heute bekannten Form.

Wird die Grundsteuer für Landwirte teurer?

„Wer nicht wolle, dass wichtige Gewerbesteuer-Zahler abwandern, werde zunächst vor allem die Grundsteuer heraufsetzen“, sagt Mattias Schneider, Leiter des Bereichs Gouvernement & Public Services bei der Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY), im Sommer 2021 gegenüber dem Medienportal Heise.

Während in den Jahren zwischen 2014 und 2019 der Anteil der Kommunen, die ihren Hebesatz regelmäßig angehoben hatten, sogar rückläufig war, kam mit der Coronakrise 2020 dann die große Trendwende: Bundesweit drehte jede zehnte Kommune an der Grundsteuer-Schraube – und laut Schneider dürften die Auswirkungen der Pandemie mit weiteren Verschlechterungen der Finanzlage auch in den kommenden Jahren kräftige Grundsteuererhöhungen auslösen.

Wie Ackerland in Grundsteuer angeben?

So funktioniert die Berechnung: Bei der neuen Berechnung ergeben sich Grundsteuerwerte, die im Durchschnitt etwa zehnmal so hoch sind wie die alten Einheitswerte. Dafür hat man die Grundsteuermesszahl etwa auf ein Zehntel abgesenkt.

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Dazu ein Beispiel: Landwirt Heinz Borstig bewirtschaftet einen Betrieb in der Gemeinde Marklohe bei Nienburg/Weser, dort liegen auch alle seine Eigentumsflächen. Ihm gehören 50 ha landwirtschaftliche Nutzflächen mit 45 Bodenpunkten, es wurden für seine Flächen Ertragsmesszahlen (EMZ) von insgesamt 225.000 festgestellt. Seine Hofstelle mit zahlreichen Gebäuden umfasst 0,8 ha, davon sind 0,15 ha dem Wohnhaus zuzurechnen. Ebenfalls in Marklohe ist Borstig Eigentümer von 10 ha Forst. Er hat eine umfangreiche Viehhaltung, daraus ergeben sich nach dem Vieheinheitenschlüssel 420 Vieheinheiten (VE). Neben den 50 ha Eigentumsflächen bewirtschaftet er 30 ha Pachtflächen. Wie sich seine Grundsteuer ermittelt, lesen Sie in der untenstehenden Tabelle.

Wann liegt kein landwirtschaftlicher Betrieb vor?

Kein landwirtschaftlicher Betrieb bei unentgeltlicher Überlassung landwirtschaftlicher Flächen an Dritten - Zuordnung landwirtschaftlicher Flächen zum Privatvermögen nach Betriebsaufgabe

BFH IV. Senat

EStG § 13 Abs 1 S 2, EStG § 13 Abs 7, EStG § 15 Abs 1 S 1 Nr 2, BewG § 34 Abs 7

Was kostet eine Wiese an Grundsteuer?

„Wer nicht wolle, dass wichtige Gewerbesteuer-Zahler abwandern, werde zunächst vor allem die Grundsteuer heraufsetzen“, sagt Mattias Schneider, Leiter des Bereichs Gouvernement & Public Services bei der Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY), im Sommer 2021 gegenüber dem Medienportal Heise.

Während in den Jahren zwischen 2014 und 2019 der Anteil der Kommunen, die ihren Hebesatz regelmäßig angehoben hatten, sogar rückläufig war, kam mit der Coronakrise 2020 dann die große Trendwende: Bundesweit drehte jede zehnte Kommune an der Grundsteuer-Schraube – und laut Schneider dürften die Auswirkungen der Pandemie mit weiteren Verschlechterungen der Finanzlage auch in den kommenden Jahren kräftige Grundsteuererhöhungen auslösen.

Ist Ackerland Landwirtschaftliche Fläche?

Bei einem Ackergrundstück handelt es sich um landwirtschaftliche Fläche. Diese ist normalerweise nicht als Bauland ausgezeichnet und darf daher nicht ohne Weiteres bebaut werden. Zudem ist Ackerland normalerweise nicht erschlossen. Jedoch ist es möglich, das Land in Bauland oder zunächst Bauerwartungsland umzuwandeln, um bei einem späteren Verkauf einen höheren Preis zu erzielen.

In diesem Beitrag geht es um die Ackergrundstück Definition, um die ordentliche Nutzung von Ackerland, die korrekte Umwidmung zu Bauland und die mögliche Spekulation mit Ackergrund. Zudem erhalten Sie Informationen zur Verpachtung eines Ackergrundstücks und Antworten auf häufig gestellte Fragen.

Inhaltsverzeichnis

Welche Flächen muss man bei der Grundsteuer nicht angeben?

Die Wohn­fläche spielt im Rahmen der Grund­steuer eine wich­tige Rolle. Beim Bun­des­mo­dell und in fast allen Lan­des­mo­dellen fließt sie in die Berech­nung des Grund­steu­er­wertes mit ein – nur in Baden-Würt­tem­berg bleibt sie unbe­rück­sich­tigt, da es hier auf die Bebauung nicht ankommt. Das Ver­hältnis der Nut­zungs­an­teile zwi­schen Wohn- und Nutz­fläche ent­scheidet zudem darüber, welche Grund­stücksart vor­liegt (z. B. Miet­wohn­grund­stück, gemischt genutztes Grund­stück oder Geschäfts­grund­stück).

Die Wohn­fläche ermit­telt sich grund­sätz­lich nach der Wohn­flä­chen­ver­ord­nung, die Nutz­fläche nach der DIN 277.[1]

Wie viel Grundsteuer für 1 Hektar?

Niedersachsen hat seit dem 7. Juli 2021 ein eigenes Grundsteuergesetz (Niedersächsisches Grundsteuergesetz (NGrStG)), das einfach und gerecht ist. Ihm liegt das vom Land selbst entwickelte Flächen-Lage-Modell zu Grunde.

Ergebnis:

Ist Gartenland eine landwirtschaftliche Fläche?

Ist es möglich den Teil eines an den eigenen Garten angrenzen Ackers zu kaufen und den Garten um diesen Ankauf zu vergrößern, eine Gartenlaube und einen Pool bauen und ist in diesen Vorgängen die Gemeinde zu involvieren?

Beim Kauf können Kosten für Neuvermessung und grundbücherliche Fortschreibung entstehen. Auch könnten Vorkaufsrechte der Gemeinde bestehen, was die Einholung einer entsprechenden Erkundigung sinnvoll machen kann. Da Gartenland landwirtschaftlich genutzt ist eine Umwidmung nicht notwendig, jedoch können bestimmte Bauten unzulässig sein. Dei Zulässigkeit auf dem Grund eine Gartenlaube oder ein Pool zu bauen hängt von den landesrechtlichen Vorschriften ab.

Wann gilt ein Grundstück als landwirtschaftlich genutzt?

Land- und Forstwirtschaft ist die planmäßige Nutzung der natürlichen Kräfte des Bodens zur Erzeugung von Pflanzen und Tieren sowie die Verwertung der dadurch selbst gewonnenen Erzeugnisse. Zum land- und forstwirtschaftlichen Vermögen gehören alle Wirtschaftsgüter, die dazu bestimmt sind, einem Betrieb der Land- und Forstwirtschaft dauernd zu dienen (§ 232 Abs. 1 BewG).

Ausdrücklich nicht mehr zum land- und forstwirtschaftlichen Vermögen gehören Wohngebäude; diese sind als Grundvermögen eigenständig zu bewerten. Damit gehen Land- und Forstwirtschaft und Wohnen bei der Grundsteuer getrennte Bewertungswege (§ 232 Abs. 4 Satz 1 Nr. 1 BewG).

Wann gilt ein Hof als landwirtschaftlicher Betrieb?

Folgende wichtige Grundfragen stellen sich bei jeglicher Hofnachfolge.

Wer wird Übernehmer? Angesichts der von den klassischen Anforderungen der Landwirtschaft bereits abweichenden Berufsbilder der Kinder stellt sich für viele Landwirte bereits die Frage: Gibt es in unserer Familie überhaupt einen Nachfolger? Und wenn ja, wer soll es sein? Bereits diese Frage kann häufig nicht beantwortet werden.

Wie wird übertragen? Viele landwirtschaftliche Betriebe sind Einzelunternehmen. Wenn eine Übertragung an eines der Kinder nicht sinnvoll ist, bleibt die Frage: Soll der Betrieb weiterentwickelt werden und gewerblich geprägt werden oder soll der Betrieb aufgegeben werden?

Hof im Sinne der Höfeordnung Nordrhein-Westfalen liegt nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes (BGH) dann vor, wenn eine landwirtschaftliche Besitzung gegeben ist. Die landwirtschaftliche Besitzung ist gegeben, wenn

  • landwirtschaftliche Grundstücke vorhanden sind,
  • die landwirtschaftliche Betriebseinheit nicht aufgelöst worden ist,
  • eine Gesamtwürdigung aller Umstände zu der Annahme berechtigt, dass noch ein landwirtschaftlicher Betrieb vorhanden ist.

Im Umkehrschluss liegt keine Hofeigenschaft mehr vor, wenn

Ein landwirtschaftlicher Grundbesitz liegt vor, wenn:

  • eine Hofstelle vorhanden ist,
  • der Wirtschaftswert mindestens 10.000,00 € beträgt.

Wenn der Hof in Nordrhein-Westfalen oder Niedersachsen liegt, hat dies erbrechtlich folgende Konsequenzen:

Wie hoch ist die Grundsteuer für Ackerland?

  • Land- und forstwirtschaftliche Flächen werden bei der Wertermittlung einer Nutzung oder einer Nutzungsart zugeordnet
  • Das Wohnhaus des Land- und Forstwirts wird separat als Grundvermögen bewertet
  • Die Steuermesszahl für die Land- und Forstwirtschaft beträgt 0,55 Promille
  • Für landwirtschaftliche Flächen wird der Hebesatz der Grundsteuer A angewendet

Wegen veralteter Werte muss die Grundsteuer neu berechnet werden. Das bedeutet, bis 2025 werden die Werte aller Grundstücke in Deutschland neu ermittelt. Dazu muss jeder, der ein Grundstück oder eine Immobilie besitzt, im Jahr 2022 eine „Erklärung zur Feststellung des Grundsteuerwerts“, kurz Grundsteuer-Erklärung abgeben. Die neue Grundsteuer muss ab dem 01.01.2025 zum ersten Mal gezahlt werden.

Im Rahmen der Neuberechnung ergeben sich auch für land- und forstwirtschaftliche Flächen wichtige Neuerungen bei der Bewertung.