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Welchen Beruf kann ich als Lehrer noch ausüben?

Inhaltsverzeichnis:

  1. Welchen Beruf kann ich als Lehrer noch ausüben?
  2. Kann man als Lehrer auch woanders arbeiten?
  3. Kann man mit 40 noch Lehrer werden?
  4. Wie viele Lehrer kündigen?
  5. Welche Lehrer werden in der Zukunft gesucht?
  6. Was kann ich mit einem abgebrochenen Lehramtsstudium machen?
  7. Kann man als verbeamteter Lehrer kündigen?
  8. Wie viel verdient man als Lehrerin?
  9. Wie alt war der jüngste Lehrer?
  10. Warum steigen Lehrer aus?
  11. Kann man als Lehrer einfach kündigen?
  12. In welchen Fächern ist der größte Lehrermangel?
  13. Wo größter Lehrermangel?
  14. Warum brechen so viele Lehramt ab?
  15. Warum brechen viele das Lehramtsstudium ab?

Welchen Beruf kann ich als Lehrer noch ausüben?

In einer 2019 durchgeführten Studie des Teacher Wellbeing Index gaben 72 % aller Lehrkräfte an, gestresst zu sein. Ein wichtiger Faktor hinter dieser Zahl scheint die Arbeitsbelastung im Bildungssektor zu sein – unglaubliche 33 % der Lehrkräfte (und 68 % der leitenden Angestellten) gaben an, im Durchschnitt mehr als 51 Stunden pro Woche zu arbeiten. Massenhaftes Benoten, große Klassen, ein Mangel an Zeit für die Familie und der Wunsch, die Verdienstmöglichkeiten zu erhöhen, wurden als weitere Faktoren genannt, die eine Fortsetzung der Lehrtätigkeit ungünstig erscheinen lassen.

Wir starten mit einer der alternativen Berufe für Lehrer — Schul- oder Kinderpsychologe.

Kann man als Lehrer auch woanders arbeiten?

Lehramt? Ein Traumberuf! – Das hast du bestimmt gedacht, als du dich für das Studium entschieden hast. Nach ungefähr fünf Jahren Studium begann dann das Referendariat. Das Referendariat ist eine schwierige Zeit, die dich an deine Belastungsgrenze bringen kann. Einige werden darin bestätigt, dass sie sich für das richtige Studium entschieden haben, andere hingegen stellen sich nun die Frage, ob es sich dabei wirklich um ihren Traumberuf handelt. Aber kein Grund zum Verzweifeln – wir zeigen dir alternative Berufe auf, die du mit deiner Lehramtsausbildung ausüben kannst. Denn dein Job sollte dir Spaß machen!

(C) Sunny studios / Fotolia

Kann man mit 40 noch Lehrer werden?

Die würde auch Volker Lieb sofort einstellen. Nur: „Der Markt ist leergefegt, auf unsere letzte Stellenausschreibung hat sich niemand beworben“, sagt der Leiter des Berufskollegs am Haspel in Wuppertal. Seine Schüler lernen zum Beispiel im zweiten Anlauf für den Hauptschulabschluss, für eine technische Berufsausbildung oder für das Technikabitur. Schon seit Monaten sucht Lieb einen Lehrer für Elektrotechnik.

Zwar strebt mittlerweile mehr als jeder zehnte Student ein Lehramt an. Die Zahl der Absolventen ist zuletzt auf fast 29 000 im Prüfungsjahr 2007 gestiegen. Der Löwenanteil will später jedoch Fächer wie Deutsch, Englisch, Sport oder Gemeinschaftskunde unterrichten. Lust auf die sogenannten MINT-Fächer Mathematik, Informatik, Technik und Naturwissenschaften verspürt nur jeder fünfte Nachwuchslehrer. Und wer den Mathe- oder Physik-Leistungskurs gepackt hat, strebt meist eine lukrativere Karriere als Ingenieur, IT-Profi oder Finanzmathematiker an.

Insbesondere an Gymnasien und technisch orientierten Berufsschulen wird das Fachpersonal knapp. Deutschlands größte Lehrergewerkschaft, der Deutsche Philologenverband (DPhV) in Berlin, schätzt, dass bereits 20 Prozent des Unterrichts in Mathe und Naturwissenschaften nicht mehr durch fachlich ausgebildete Kräfte erteilt wird, sondern von fachfremden Lehrern und Quereinsteigern ohne Pädagogikstudium.

In den kommenden Jahren wird sich der Mangel noch verschärfen, denn Deutschlands Lehrerschaft ist überaltert. Jeder zweite der rund 800.000 Lehrer ist älter als 50 Jahre. Angesichts eines durchschnittlichen Pensionierungsalters von 62,5 Jahren dürften sich allein in den kommenden fünf Jahren rund 200.000 Lehrer in den Ruhestand verabschieden. Das sind deutlich mehr als Absolventen an der Uni nachwachsen. Schlechte Pisa-Ergebnisse und die Forderung nach mehr Ganztagsschulen heizen den Bedarf noch weiter an. Viele Länder möchten nicht nur pensionsreife Pauker ersetzen, sondern noch zusätzliche Stellen schaffen.

Unter Köbkes 3300 Vermittlungswilligen befinden sich viele Quereinsteiger, die bei Bedarf auch zeitlich befristet einspringen. Für wechselwillige Ingenieure oder Naturwissenschaftler bietet sich so eine Vertretungsstelle als Testplattform an. Wer sich nach zwei oder drei Monaten an der Schule seinen alten Job zurückwünscht, hat auf dem Arbeitsmarkt noch Chancen – nach zwei Jahren Referendariat oder gar einem Zweitstudium ist der Zug dagegen abgefahren.

Wie viele Lehrer kündigen?

M. atmet tief durch. Er sitzt im Bus nach Hause. Eben hat er die zweite Lehrprobe innerhalb von sechs Tagen hinter sich gebracht. Jetzt fehlt nur noch der letzte Prüfungstag, der maßgeblich über seine Note entscheiden wird. Das wird nochmal ziemlich anstrengend. Muss eigentlich eine Ausbildung so sein, dass man nur noch darauf wartet, dass es endlich vorbei ist?

Dabei mag er seine Fachleiterin: Sie tut wirklich alles dafür, ihm das Gefühl zu geben, dass sie ihm helfen will. Trotzdem fühlt sich jeder gut gemeinte Ratschlag an wie ein Nadelstich. Denn letztlich werden alle diese Ratschläge die Grundlage für die Gutachten sein, das dann mit einer Zahl beziffert, wie gut er als Lehrer ist.

Dabei hat M. das Gefühl hat, dass er noch gar nicht richtig angefangen hat zu lernen und zu verstehen, was für ein Lehrer er sein will. Eigentlich sagt die Note vor allem etwas darüber aus, wie gut er verinnerlicht hat, was für ein Lehrer er sein soll. Egal – in zwei Monaten ist es geschafft. Und dann kann er endlich anfangen, seine eigenen Vorstellungen von gutem Unterricht zu verwirklichen.

Nach der sechsten Stunde am Freitag läuft M. in einem Zustand zwischen Erleichterung und Erschöpfung durch den Flur vor dem Lehrerzimmer. R. kommt ihm beschwingt mit sichtlich guter Laune entgegen. „Schönes Wochenende!“

Wie macht er das nur mit der guten Laune? Sie haben beide vor einem halben Jahr zusammen an der Schule angefangen. Vielleicht ein Grund: R. hat nach dem Referendariat mit reduzierter Stundenzahl angefangen. Ein bisschen ist M. neidisch. R. arbeitet nicht weniger als er. Aber er wirkt zufriedener. Vielleicht weil er es schafft, seinen Unterricht gut vorzubereiten.

M. gelingt das nur selten. Und nun ist sein Unterricht oft sehr uninspiriert. Dabei wollte er genau das besser machen, als seine eigenen Lehrer. Aber nun reicht es oft einfach nicht für mehr als Unterricht aus dem Buch. F. – ein erfahrener Kollege – hat ihm geraten: „Konzentriere Dich in jedem Schuljahr auf eine Lerngruppe, die Du gut machst. Der Rest muss dann mitlaufen.“ Das bedeutet sieben von acht Lerngruppen werden mit Unterricht abgespeist, von dem alle im Raum wissen, dass er nicht gut ist.

Als die anderen Schüler*innen nach dem Unterricht den Klassenraum schon verlassen haben, bleibt Madita vor M. stehen. Offensichtlich hat sie noch etwas auf dem Herzen. „Ich habe eine Bitte. Aber Sie müssen mir versprechen, dass Sie es mir nicht übel nehmen.“ M. nickt ihr aufmunternd zu. „Der Kurs schickt mich als Kurssprecherin. Wegen dem Projekt, das Sie uns vorgestellt haben. Also – wir würden lieber normalen Unterricht machen.“ M. spürt einen kleinen Stich im Herz. „Wieso?“ – „Wir finden die Idee eigentlich gut. Das macht bestimmt Spaß. Aber wir haben ein bisschen Sorge, dass uns nachher Zeit für die Vorbereitung auf das Abitur fehlt.“

Ihre Stimme wird etwas leiser. „Wenn ich ehrlich bin, habe ich sogar etwas Angst, dass es mir Spaß machen könnte. In den nächsten Wochen stehen so viele Klausuren an. Ich kann mir einfach nicht leisten, viel Zeit mit etwas anderen Sachen zu verbringen.“

Welche Lehrer werden in der Zukunft gesucht?

Es gibt viele Gründe, warum es toll sein kann, als Lehrer zu arbeiten. Zunächst einmal bietet es die Möglichkeit, einen wichtigen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten, indem man junge Menschen auf ihrem Bildungsweg unterstützt und ihnen die Fähigkeiten und Wissensvermittelt, die sie für ihre Zukunft brauchen. Es ist auch eine sehr lohnende Erfahrung, wenn man sieht, wie die Schüler Fortschritte machen und ihre Ziele erreichen.

Als Lehrer hast du auch die Möglichkeit, eine positive Auswirkung auf die Leben deiner Schüler zu haben und ihnen dabei zu helfen, ihre vollen Potentiale zu entfalten. Du hast die Chance, sie zu inspirieren und ihnen zu zeigen, dass sie alles erreichen können, was sie sich vornehmen.

Ein weiterer Vorteil ist, dass Lehrer in der Regel feste Arbeitszeiten haben und während der Schulferien frei haben. Das gibt dir die Möglichkeit, Zeit mit deiner Familie und Freunden zu verbringen und dich auf andere Interessen und Hobbys zu konzentrieren.

Wenn du in Deutschland Lehrer oder Lehrerin werden willst, gibt es einen Standard-Ablauf für dich. Er setzt sich aus drei Elementen zusammen:

  • Hochschulstudium: Um Lehrer zu werden, musst du ein Hochschulstudium absolvieren. Je nachdem, welches Fach du unterrichten möchtest, kannst du verschiedene Studiengänge wählen. Beispielsweise kannst du an der Universität Hamburg Deutsch, Mathematik, Physik oder Musik studieren, um später diese Fächer unterrichten zu können.
  • Referendariat: Nach dem Studium musst du ein Referendariat absolvieren. Das Referendariat ist eine praktische Ausbildung, in der du an einer Schule unterrichtest und gleichzeitig an einer pädagogischen Hochschule Fortbildungen besuchst. Das Referendariat dauert in der Regel zwei Jahre und endet mit dem sogenannten Staatsexamen.
  • Was kann ich mit einem abgebrochenen Lehramtsstudium machen?

    Lisa ist 21 Jahre alt. Sie heißt eigentlich anders, aber sie möchte nicht diesen Stempel der Studienabbrecherin haben. „Denn eigentlich passt das gar nicht zu mir: Ich habe bisher alles zu Ende gebracht, ich gebe nicht so schnell auf.“ Aber es waren dann doch zu viele Faktoren, die sie im Lehramtsstudium gestört haben, und eine Perspektive hat sie nicht gesehen. Das hat sie nach wochenlangem Ringen schließlich zu der Entscheidung gebracht, das Lehramtsstudium abzubrechen und noch mal von vorn anzufangen. Ab Herbst will sie nun Psychologie oder Wirtschaftspsychologie studieren.

    Lisa ist eine von etwa 30.000 Studierenden, die 2022 in Deutschland ein Lehramtsstudium begonnen haben. Die Zahl der Studienanfängerinnen und -anfänger ist aktuell rückläufig, zwei Jahre zuvor waren es noch 37.400. Gleichzeitig ist auch die  Zahl der Absolventinnen und Absolventen  im Lehramtsstudium gesunken: 2021 lag sie bei 28.900 – zehn Jahre zuvor waren es noch 14 Prozent mehr.

    Zu den rückläufigen Studierendenzahlen im Lehramtsstudium kommen jetzt noch die Abbrecherinnen und Abbrecher hinzu, zu denen nun auch Lisa gehört. 2020 haben im Masterstudium laut Deutschem Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) 16 Prozent der Studierenden dem Lehramtsstudium den Rücken gekehrt, das ist ein Anstieg beim Studienabbruch um 7 Prozent gegenüber 2018. Im Bachelorstudium waren es 20 Prozent, wobei dort auch diejenigen berücksichtigt werden, die das Fach wechseln oder länger als die Regelstudienzeit studieren.

    Gerade der Fächerwechsel kommt im Lehramtsstudium häufig vor. Das zeigen auch Daten des Lehramtsstudierenden-Panels (LAP). Bei der Wahl der zwei Fächer sind viele Studierenden von einem der beiden Fächer überzeugt, vom zweiten oft deutlich weniger. So war es auch bei Lisa. Ihr war gleich klar, dass sie Psychologie auf Lehramt studieren will, beim zweiten Fach hat sie länger überlegt und sich dann schließlich für Englisch entschieden, „weil ich das in der Schule als Leistungskurs hatte und darin gut war“. Im Studium habe das Fach aber nichts mit Schule zu tun, sagt sie: „Dabei soll es doch später im Beruf darum gehen, dass ich die Inhalte vermitteln kann – ich werde doch nicht Anglistin!“

    Kann man als verbeamteter Lehrer kündigen?

    Im Grunde genommen ist die Kündigung als verbeamteter Lehrer formal gesehen der einfachste schulische Akt.

    „Was? Als Lehrer kündigen und dann auch noch aus der Verbeamtung soll einfach sein!? Niemals!“, denkst Du jetzt bestimmt. Dann spricht Dein emotionaler Teil auf den wir später eingehen.

    Aber erst sprechen wir über den rechtlich-bürokratischen Teil der Kündigung aus dem Beamtentum.

    Sobald Du aus dem Beamtenverhältnis herausgehst, bist Du nicht mehr beihilfeberechtigt. Das heißt, Du musst Deine private Krankenversicherung zu 100 % selbst zahlen.

    Da der monatliche Beitrag bei der PKV höher ist als bei der GKV wollen Beamte, die gekündigt haben aus der privaten Krankenversicherung in die gesetzliche Krankenversicherung wechseln.

    Damit Du aus der PKV in die GKV wechseln kannst, musst Du einen der folgenden Punkte erfüllen:

    Wie viel verdient man als Lehrerin?

    Wenn du dich für den Beruf Lehrer entscheidest, ist auch das Gehalt als Lehrer für dich interessant. Wie viel du in diesem Beruf verdienst, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Hierzu gehören beispielsweise die Schulform und das Bundesland.

    Wie alt war der jüngste Lehrer?

    Berlin – Deutschland beste Jung-Lehrerin kommt aus Baden-Württemberg! Jetzt wird Andrea Daßing (29) zusammen mit 17 Kollegen aus ganz Deutschland mit dem „ Deutschen Lehrerpreis“ ausgezeichnet und ist unter allen die Jüngste. Hunderte Lehrer wurden von ihren Schülern per Brief vorgeschlagen und dann von Gutachtern und einer Jury des Deutschen Philologen-Verbands ausgewählt.

    Foto: coremedia

    Warum steigen Lehrer aus?

    Da die meisten glauben das Beamtentum weise viele Vorteile auf, denken sie etwas Wertvolles aufzugeben, wenn sie kündigen. Deswegen sind sie bereit ihre Wünsche, Bedürfnisse und Sehnsüchte zu übergehen, um diesen angeblich kostbaren Status zu behalten. 

    Wenn Dich nun die Arbeit an der Schule unglücklich macht, Dir das Gefühl gibt fehl am Platz zu sein und Deine kostbare Lebenszeit dort zu verschwenden, Du Dich jedoch immerfort zwingst dahin zu gehen, was passiert wohl?

    Ja genau, Du wirst krank. 

    Kann man als Lehrer einfach kündigen?

    Kündigung im Beamtenrecht? (© p365.de / fotolia.com)Generell ist das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit angelegt. Dieser Grundsatz findet seine Rechtfertigung darin, dass dem Beamten eine rechtliche und wirtschaftliche Sicherheit zukommen soll, die es ihm ermöglicht, ganz ohne Sorgen um seine berufliche Existenz seinen Aufgaben nachzugehen. Beamte kommen somit in den Genuss einer gesicherten Position. Würde man einen Beamten entlassen, wäre eben diese zugesicherte Sicherheit zumindest subjektiv hinfällig. Dennoch ist es möglich, einen Beamten zu entlassen, wenn auch nur in speziell gesetzlich geregelten Fällen.

    Soll ein Beamter entlassen werden, gibt es prinzipiell zwei Möglichkeiten. Zum einen gibt es gesetzliche Gründe, die eine Entlassung unumgänglich machen. Zum anderen kann der Dienstherr die Entlassung per Verwaltungsakt verfügen, die sogenannte Entlassungsverfügung.

    Nicht nur die Entlassung durch den Dienstherrn ist möglich. Auch der Beamte selbst kann seine Entlassung beantragen und das Beamtenverhältnis somit beenden.

    In welchen Fächern ist der größte Lehrermangel?

    Vor allem an Schulen der Sekundarstufe I wird sich der Lehrermangel verschlimmern. | Foto: monkeybusinessimages/Getty Images

    Dass es in Deutschland in Zukunft an Lehrkräften fehlt, ist kein Geheimnis mehr. Die Studien der Bertelsmann Stiftung und der Kultusministerkonferenz zeigen zwar durchaus unterschiedliche Zahlen, doch eines geht aus beiden hervor: Auf das deutsche Bildungssystem kommt eine große Herausforderung zu. Laut Bertelsmann Studie fehlen im Jahr 2025 alleine mindestens 26.000 Grundschullehrer /-innen. Die Kultusministerkonferenz, ein Plenum aller Wissenschafts-, Bildungs- und Kulturminister der Bundesländer, sieht das Ganze anders: Sie spricht von einem kurzfristigen Engpass von 12.400 Grundschullehrerinnen und Lehrern. Außerdem prognostiziert sie einen durchgängigen Engpass von Berufs-, Haupt- und Realschullehrerinnen und -lehrern bis zum Jahr 2030. Alleine an den Berufsschulen werden laut Bertelsmann-Studie bis zu 60.000 Lehrer /-innen fehlen. An den Gymnasien sieht die Lage hingegen komplett anders aus. Hier rechnen die Experten mit einem deutlichen Überangebot an Lehrerinnen und Lehrern. 

    Wo größter Lehrermangel?

    Im neuen Schuljahr 2023/24 wird die größte Herausforderung der Lehrermangel sein. Die Länder, in denen das Schujahr bereits gestartet ist, melden viele noch unbesetzte Stellen an den Schulen. Die Prognose der Kultusministerkonferenz (KMK) für die kommenden Jahre zeigt, dass das auch in den kommenden Jahren bundesweit so bleibt bleibt. Die Ständige Wissenschaftliche Kommission der KMK empfiehlt radikale Notmaßnahmen, doch die sind umstritten.

    Inhalt

  • Wo ist der Lehrermangel am größten?
  • Die Kultusministerien meldeten laut  einer Umfrage des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) vom 25. Januar 2023 genau 12.341 unbesetzte Stellen. Den Angaben zufolge gibt es im Saarland, Rheinland-Pfalz, Brandenburg und Bayern keine Lücken und in Hessen sogar ein Überangebot. Im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen fehlen dagegen mehr als 8.000, in Schleswig-Holstein mehr als 200, in Sachsen-Anhalt und Berlin mehr als 800 und in Sachsen, Baden-Württemberg und Niedersachsen mehr als 400 Lehrkräfte.

    Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, nannte die Zahlen geschönt. Seiner Einschätzung nach liegt die Zahl der unbesetzten Lehrerstellen in Deutschland zwischen 32.000 und 40.000. In vielen Bundesländern würden Stunden am Anfang des Schuljahres je nach Lehrermangel gestrichen, so dass der Bedarf nur auf dem Papier gedeckt sei. In manchen Ländern würden auch Eltern oder andere Nicht-Pädagogen als sogenannte Schulhelfer eingesetzt und in der Statistik als Lehrkräfte verrechnet.

    Die Situation, Stellen mit voll ausgebildeten Lehrkräften zu besetzen, habe sich im Vergleich zum Vorjahr noch einmal deutlich verschärft, sagte die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Maike Finnern schon zu Beginn des Schuljahres. Unterrichtsausfall gleich zu Beginn des Schuljahres ist bereits Tatsache, größere Lerngruppen, Zusammenstreichen von Förderangeboten, Kürzung der Stundentafel usw. sind an der Tagesordnung, sagte Udo Beckmann, der Vorsitzende des Verbands Bildung und Erziehung (VBE).

    Warum brechen so viele Lehramt ab?

    Fr 01.04.22 | 11:51 Uhr | Von

    Es ist ein bundesweites Problem: Lehrermangel. Allein Berlin braucht jedes Jahr mehr als 2.000 Nachwuchslehrkräfte. Doch in Berlin und ebenso in Brandenburg schließen längst nicht genügend ihr Studium ab. Woran liegt das? Von Kirsten Buchmann

    Warum brechen viele das Lehramtsstudium ab?

    Lisa ist 21 Jahre alt. Sie heißt eigentlich anders, aber sie möchte nicht diesen Stempel der Studienabbrecherin haben. „Denn eigentlich passt das gar nicht zu mir: Ich habe bisher alles zu Ende gebracht, ich gebe nicht so schnell auf.“ Aber es waren dann doch zu viele Faktoren, die sie im Lehramtsstudium gestört haben, und eine Perspektive hat sie nicht gesehen. Das hat sie nach wochenlangem Ringen schließlich zu der Entscheidung gebracht, das Lehramtsstudium abzubrechen und noch mal von vorn anzufangen. Ab Herbst will sie nun Psychologie oder Wirtschaftspsychologie studieren.

    Lisa ist eine von etwa 30.000 Studierenden, die 2022 in Deutschland ein Lehramtsstudium begonnen haben. Die Zahl der Studienanfängerinnen und -anfänger ist aktuell rückläufig, zwei Jahre zuvor waren es noch 37.400. Gleichzeitig ist auch die  Zahl der Absolventinnen und Absolventen  im Lehramtsstudium gesunken: 2021 lag sie bei 28.900 – zehn Jahre zuvor waren es noch 14 Prozent mehr.

    Zu den rückläufigen Studierendenzahlen im Lehramtsstudium kommen jetzt noch die Abbrecherinnen und Abbrecher hinzu, zu denen nun auch Lisa gehört. 2020 haben im Masterstudium laut Deutschem Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) 16 Prozent der Studierenden dem Lehramtsstudium den Rücken gekehrt, das ist ein Anstieg beim Studienabbruch um 7 Prozent gegenüber 2018. Im Bachelorstudium waren es 20 Prozent, wobei dort auch diejenigen berücksichtigt werden, die das Fach wechseln oder länger als die Regelstudienzeit studieren.

    Gerade der Fächerwechsel kommt im Lehramtsstudium häufig vor. Das zeigen auch Daten des Lehramtsstudierenden-Panels (LAP). Bei der Wahl der zwei Fächer sind viele Studierenden von einem der beiden Fächer überzeugt, vom zweiten oft deutlich weniger. So war es auch bei Lisa. Ihr war gleich klar, dass sie Psychologie auf Lehramt studieren will, beim zweiten Fach hat sie länger überlegt und sich dann schließlich für Englisch entschieden, „weil ich das in der Schule als Leistungskurs hatte und darin gut war“. Im Studium habe das Fach aber nichts mit Schule zu tun, sagt sie: „Dabei soll es doch später im Beruf darum gehen, dass ich die Inhalte vermitteln kann – ich werde doch nicht Anglistin!“