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Kann man Kurzarbeit auch stundenweise machen?

Inhaltsverzeichnis:

  1. Kann man Kurzarbeit auch stundenweise machen?
  2. Wie berechnet man die Stunden bei Kurzarbeit?
  3. Was passiert mit angesammelten Überstunden bei Kurzarbeit?
  4. Welche Regeln gelten bei Kurzarbeit?
  5. Wie viele Überstunden darf man bei Kurzarbeit haben?
  6. Wie viel muss man in der Kurzarbeit arbeiten?
  7. Welcher Stundenlohn bei Kurzarbeit?
  8. Wie viele Überstunden dürfen bei Kurzarbeit stehen bleiben?
  9. Welche Nachteile hat Kurzarbeit für den Arbeitnehmer?
  10. Wie viel spart der Arbeitgeber bei Kurzarbeit?
  11. Kann bei Kurzarbeit Urlaub abgezogen werden?
  12. Wie viele Stunden weniger bei Kurzarbeit?
  13. Warum muss man bei Kurzarbeit so viel Steuern nachzahlen?
  14. Was ist besser Kurzarbeit oder arbeitslos?
  15. Wird Krankheit bei Kurzarbeit bezahlt?

Kann man Kurzarbeit auch stundenweise machen?

Von Kurzarbeit spricht man, wenn die übliche Arbeitszeit vorübergehend gekürzt wird. „Kurzarbeit Null“ bedeutet, dass die Arbeitnehmer im Betrieb vorübergehend gar nicht mehr arbeiten.

Während der Kurzarbeit weicht die tatsächliche Arbeitszeit also von der vertraglich vereinbarten ab. Da dies grundsätzlich gegen den Arbeitsvertrag verstößt, darf Kurzarbeit nur in vorab festgelegten Fällen angeordnet werden.

Hierbei wird oft durch Tarifvertrag oder Betriebsvereinbarung bestimmt, wann die Arbeitnehmer in Kurzarbeit geschickt werden dürfen. Auch im Arbeitsvertrag können solche Klauseln enthalten sein. Liegt keiner dieser Fälle vor, müssen Arbeitgeber und Arbeitnehmer Kurzarbeit vertraglich vereinbaren.

Kurzarbeit wird durch den Arbeitgeber angeordnet. Er muss aber meist eine Ankündigungsfrist einhalten. Diese wird oftmals im Tarifvertrag vereinbart und beträgt üblicherweise um die 15 Tage. Kurzarbeit kann daher nicht vollkommen unerwartet von einem Tag auf den anderen eingeführt werden.

Wenn es im Unternehmen einen Betriebsrat gibt, hat dieser bei der Einführung von Kurzarbeit mitzubestimmen (§ 87 I Nr. 3 BetrVG). Sein Mitbestimmungsrecht erstreckt sich auf die folgenden Aspekte:

  • Entscheidung über Einführung der Kurzarbeit
  • Umfang der Kurzarbeit (wie viel wird noch gearbeitet?)
  • Auswahl der betroffenen Arbeitnehmer

Achtung: Die Einführung von Kurzarbeit ohne Zustimmung des Betriebsrats ist grundsätzlich nicht möglich (sofern ein Betriebsrat besteht).

Wie berechnet man die Stunden bei Kurzarbeit?

Nicht nur in der Coronakrise hat sich Kurzarbeit für viele Betriebe bewährt. Welche Voraussetzungen 2023 gelten und wie Sie Nettolohn und Kurzarbeitergeld berechnen können.

Düsseldorf Um Kündigungen zu vermeiden und Kosten zu sparen, setzen viele Unternehmen auf das Instrument Kurzarbeit. Dabei zahlt der Staat Kurzarbeitergeld als Ersatz für die entfallenen Löhne, der durch einen vorübergehenden Arbeitsausfall entsteht.

Was passiert mit angesammelten Überstunden bei Kurzarbeit?

Brechen Aufträge weg, dürfen Unternehmen ihre Angestellten in Kurzarbeit schicken, um Jobs zu sichern. Überstunden scheinen dann logisch ausgeschlossen – aber was sagt das Gesetz dazu?

Überstunden und Kurzarbeit – das klingt nach einem Widerspruch in sich. Schließlich bedeutet Kurzarbeit, dass Arbeitnehmer Stunden reduzieren, damit Arbeitsplätze trotz schlechter Auftragslage erhalten bleiben.

Welche Regeln gelten bei Kurzarbeit?

Ab 1. Juli gelten dann wieder die früheren Regelungen von vor der Pandemie: Das heißt, bei mindestens einem Drittel der Beschäftigten muss im Monat jeweils ein Entgeltausfall von mehr als zehn Prozent vorliegen. Und um Kurzarbeit zu vermeiden, müssen dann sowohl bei erstmaligem als auch bei weiterhin bestehenden Arbeitsausfällen wieder Minusstunden eingebracht werden, wenn dies im Rahmen der Arbeitszeitvereinbarungen zulässig ist, so die Bundesagentur für Arbeit  

Ist dies ausgeschöpft, kann für darüberhinausgehende Arbeitsausfälle das Kurzarbeitergeld gezahlt werden. Dafür muss eine Regelung im Betrieb bestehen, die den Aufbau von Minusstunden im Rahmen eines Arbeitszeitkontos zulässt.

Wie viele Überstunden darf man bei Kurzarbeit haben?

Brechen Aufträge weg, dürfen Unternehmen ihre Angestellten in Kurzarbeit schicken, um Jobs zu sichern. Überstunden scheinen dann logisch ausgeschlossen – aber was sagt das Gesetz dazu?

Überstunden und Kurzarbeit – das klingt nach einem Widerspruch in sich. Schließlich bedeutet Kurzarbeit, dass Arbeitnehmer Stunden reduzieren, damit Arbeitsplätze trotz schlechter Auftragslage erhalten bleiben.

Wie viel muss man in der Kurzarbeit arbeiten?

Um das Kurzarbeitergeld zu bemessen kann aber nur das Sollentgelt bis zur Höhe einer bestimmten Gehaltsgrenze herangezogen werden. Für das Jahr 2020 liegt die Beitragsbemessungsgrenze bei 6.900 Euro (im Osten: 6.450 Euro). Das maximale Kurzarbeitergeld kann 2020 also 4.623,00 Euro (67%) (Osten: 4.321,50 Euro) nicht übersteigen.

Um dir ein Lohnbeispiel bei Kurzarbeit zu geben: Ein Angestellter ist alleinstehend und verdient regulär 3.600 Euro brutto im Monat. Die Arbeitszeit verringert sich um 40 Prozent. Statt des regulären Netto-Gehalts von etwa 2.230 Euro bekommt er nun ca. 1.330 Euro Nettogehalt vom Arbeitgeber plus 540 Euro Kurzarbeitergeld, macht zusammen 1.870 Euro. Das entspricht einer Einkommenseinbuße von 360 Euro bzw. 16,1 Prozent.

Welcher Stundenlohn bei Kurzarbeit?

Mit diesem aktuellen Kurzarbeit Rechner können Sie Ihr Kurzarbeitergeld berechnen. Der Rechner 2022 geht in den nächsten Tagen online.

Tipp: Ihre Lohnsteuerklasse und Anzahl der Kinderfreibeträge finden Sie auf Ihrer Lohnabrechnung.

Wie viele Überstunden dürfen bei Kurzarbeit stehen bleiben?

Aufgrund der nach wie vor schwierigen Lage haben immer noch viele Unternehmen und Betriebe bei der Arbeitsagentur Kurzarbeit angemeldet. Die betriebsübliche normale Arbeitszeit wird dabei vorübergehend verkürzt, die Arbeitnehmer erhalten als Ausgleich Kurzarbeitergeld von der Arbeitsagentur. Manche Arbeitgeber stocken dieses Kurzarbeitergeld noch auf, damit die Arbeitnehmer möglichst wenig Einbußen beim Nettogehalt haben. Der erleichterte Bezug von Kurzarbeitergeld und die verlängerte maximale Bezugsdauer von 24 Monaten gelten noch bis zum 31. März 2022.

Da mit dem Kurzarbeitergeld der Abbau von Arbeitsplätzen verhindert werden soll, wird Kurzarbeitergeld nur gewährt, wenn der Arbeitsausfall unvermeidbar ist, der Arbeitgeber also zuvor alle anderen Maßnahmen ausgeschöpft hat. Vorrangig sind daher der Abbau von Überstunden und Zeitguthaben auf Arbeitszeitkonten. Bei Arbeitszeitkonten müssen Arbeitnehmer vorhandene Plusstunden abbauen, der Aufbau von Minusstunden ist aber nicht Voraussetzung. Auch muss zunächst der Resturlaub aus dem Vorjahr eingebracht werden. Eine Ausnahme besteht nur bei vorrangigen Urlaubswünschen des Arbeitnehmers, also wenn er den Urlaub für andere Zwecke benötigt (Urlaubsreise, Fortbildung).

Welche Nachteile hat Kurzarbeit für den Arbeitnehmer?

Auch durch Zeiten der Kurzarbeit werden – wie durch „normale“ Beschäftigungszeiten – Rentenansprüche erworben. Der Schutz der gesetzlichen Rentenversicherung bleibt also in vollem Umfang erhalten. 

Die Zeit des Kurzarbeitergeld-Bezugs zählt beispielsweise mit, wenn geprüft wird, ob die 35-jährige Wartezeit erfüllt ist, die bei der Altersrente für langjährig Versicherte und derjenigen für schwerbehinderte Menschen gilt.

Bei Kurzarbeitergeld „Null“ erhalten die Betroffenen meist keinen Lohn, sondern nur die Entgeltersatzleistung Kurzarbeitergeld. Auch Zeiten des Bezugs von Kurzarbeitergeld zählen in den letzten beiden Jahren vor Renteneintritt mit, wenn die Rentenversicherung prüft, ob die 45-jährige Wartezeit für die Altersrente für besonders langjährig Versicherte erfüllt ist.

Für Kurzarbeiter, die noch sozialversicherungspflichtigen Arbeitslohn erhalten, gilt: Sie sind nicht nur über das Kurzarbeitergeld, sondern auch über ihren Job pflichtversichert.

Hier gibt es geringfügige Einbußen. Bei einem Jahr Kurzarbeit fällt die spätere Rente für einen Durchschnittsverdiener maximal um etwa sieben Euro niedriger aus. Das gilt allerdings nur bei Kurzarbeit Null.

Beispiel:

Ein Arbeitnehmer würde ohne Kurzarbeit monatlich 3.400 Euro brutto verdienen. So viel verdienen Rentenversicherte in diesem Jahr in etwa im Durchschnitt. Rentenversicherungsbeiträge werden auf Basis von 80 Prozent dieses regulären Arbeitsentgelts gezahlt. Das sind 2.720 Euro. Derzeit beträgt der Beitragssatz 18,6 Prozent. Der monatliche Rentenbeitrag beläuft sich damit in diesem Fall auf 505,92 Euro. Das bringt nach dem ab Juli dieses Jahres geltenden aktuellen Rentenwert ein Rentenplus von monatlich 27,52 Euro.

Wie viel spart der Arbeitgeber bei Kurzarbeit?

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Wichtig vorab: Als Arbeitnehmer musst nicht Du die Kurzarbeit anmelden, sondern Dein Arbeitgeber. Dabei erfolgt das Verfahren in drei Stufen:

  • Stufe 1: Schriftliche Anzeige durch den Arbeitgeber bei der Agentur für Arbeit.

Dein Arbeitgeber muss Kurzarbeit bei der zuständigen Agentur für Arbeit schriftlich oder elektronische anzeigen. Die Agentur für Arbeit prüft anschließend, ob die Voraussetzungen dafür erfüllt sind. Sind die Voraussetzungen erfüllt, stimmt sie dem Antrag auf Kurzarbeit zu und unterrichtet den Arbeitgeber darüber.

Kann bei Kurzarbeit Urlaub abgezogen werden?

News 07.12.2021 Urlaubs­an­spruch

Bild: Pixabay Welche Regeln gelten für den Urlaub in Zeiten von Kurz­ar­beit?

Viele Betriebe haben wei­terhin Kurz­ar­beit ange­meldet. Dies kann den Urlaubs­an­spruch von Arbeit­neh­menden redu­zieren, wie das BAG gerade fest­ge­stellt hat. Was gilt für die Urlaubs­ge­wäh­rung während der Kurz­ar­beit? Ist der Urlaub auch bei der Bean­tra­gung von Kurz­ar­bei­ter­geld von Bedeu­tung? Lesen Sie, was aus arbeits­recht­li­cher Sicht zu beachten ist.

Urlaub kann auch während der Kurz­ar­beit genommen werden. Dieser wird vom Arbeit­geber mit dem übli­chen Urlaubs­ent­gelt ver­gütet. Da mit dem Kurz­ar­bei­ter­geld der Abbau von Arbeits­plätzen ver­hin­dert werden soll, wird Kurz­ar­bei­ter­geld aber nur dann gewährt, wenn der Arbeits­aus­fall unver­meidbar ist.

Kurz­ar­beit kann der Arbeit­geber also erst anmelden, wenn er alles getan hat, um Arbeits­aus­fall im Betrieb zu ver­hin­dern, bei­spiels­weise indem zunächst Zeit­gut­haben oder Über­stunden abge­baut werden. Beschäf­tigte müssen jedoch wei­terhin keine Minus­stunden auf­bauen, bevor Kurz­ar­bei­ter­geld gezahlt werden kann. 

Wie viele Stunden weniger bei Kurzarbeit?

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Warum muss man bei Kurzarbeit so viel Steuern nachzahlen?

Bei weitem nicht jeder Arbeitnehmer, der Kurzarbeitergeld erhalten hat, hat eine Steuernachzahlung zu befürchten. Vor allem wer in „Kurzarbeit Null“ ist und daher keinen Teilzeitlohn erhält, kann mit einer Steuererstattung rechnen.

Es gibt aber auch Fälle, in denen Vorsicht geboten ist. Ob das bei Ihnen der Fall ist, hängt von den genauen Einkommensverhältnissen ab und muss im Einzelfall berechnet werden. Sie können sich an unserem Rechenbeispiel orientieren:

Was ist besser Kurzarbeit oder arbeitslos?

Aktualisiert am 03. Juli 2023 44.971 mal angesehen91% fanden diesen Ratgeber hilfreich

Das Wichtigste in Kürze

Wird Krankheit bei Kurzarbeit bezahlt?

Dafür gibt es die Lohnfortzahlung wegen Krankheit. Die soll Sie in die Lage versetzen, in der Sie gewesen wären, wenn Sie nicht krank geworden wären.  

Wenn Sie vor der Kurzarbeit krank werden, dann bekommen Sie ab Beginn der