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Wie groß muss ein Grundstück für Pferdehaltung sein?

Inhaltsverzeichnis:

  1. Wie groß muss ein Grundstück für Pferdehaltung sein?
  2. Was kann ich gegen die Pferde vom Nachbarn tun?
  3. Ist Private Pferdehaltung landwirtschaftliche Nutzung?
  4. Ist Pferdehaltung im Außenbereich erlaubt?
  5. Wer kontrolliert Pferdehaltung?
  6. Ist ein Pferdestall genehmigungspflichtig?
  7. Sind Pferde im Wohngebiet erlaubt?
  8. Ist Pferdehaltung überall erlaubt?
  9. Was muss ich bei Pferdehaltung beachten?
  10. Was überprüft das Veterinäramt?
  11. Wie viel qm Unterstand pro Pferd?
  12. Wie lange muss ein Pferd am Tag draußen sein?
  13. Wann kontrolliert das Veterinäramt?
  14. Was passiert bei Verstoß gegen das Tierschutzgesetz?
  15. Ist ein Unterstand für Pferde Pflicht?

Wie groß muss ein Grundstück für Pferdehaltung sein?

Die Grundlage aller Überlegungen ist das Tierschutzgesetz (TierSchG). Darin ist als selbstverständlich festgehalten, dass das Leben und Wohlbefinden von Tieren zu schützen ist. Neben artgerechter Haltung und ausreichend Bewegungsmöglichkeiten müssen außerdem entsprechende Kenntnisse über die Bedürfnisse eines Tieres vorhanden sein. Das TierSchG ist außerdem die gesetzliche Grundlage für die Erlaubnis zur Haltung von Tieren. Das Tierschutzgesetz findest du hier.

Was kann ich gegen die Pferde vom Nachbarn tun?

10 Meter vor unserer Eingangstür werden Pferde in einer Pferdekoppel (lediglich durch einen sehr maroden Zaun) gehalten, durch diese entstehen erhebliche Geruchsbelästigungen. Was können wir hiergegen tun?

Wenn die Geruchsbelästigung durch die Pferde erheblich ist, haben Sie einen Unterlassungs- oder Beseitigungsanspruch. Ihr Nachbar sollte die Pferdekoppel sichern, so dass die Gefahr für andere minimiert wird, und den Hauptaufenthaltsort der Pferde verändern, um die Geruchsbelästigung zu minimieren. Wenn er dies nicht tut, können Sie Ihre Rechte gerichtlich durchsetzen.

Ist Private Pferdehaltung landwirtschaftliche Nutzung?

Einkünfte aus landwirtschaftlicher Tierzucht liegen vor, wenn

• für die ersten 20 Hektar nicht mehr als 10 VE,

Ist Pferdehaltung im Außenbereich erlaubt?

Hobby-Tierhaltung wird bei größeren Tieren (oder auch mehreren) im deutschen Bauplanungsrecht oft schwierig. In den Baugebieten möchte man sie wegen der Störungen nicht haben, der Außenbereich jedoch soll von baulichen und sonstigen Nutzungen verschont bleiben.

Pferdesport ist seit langem nicht mehr das Privileg weniger. Viele können sich stundenweise das Glück auf dem Rücken der Pferde gönnen, manche auch ein eigenes Pferd in Pensionshaltung leisten - beides hier kein Thema. Aber manche wollen sich intensiver selbst um Ihre Jolanthe kümmern, am liebsten direkt am Haus. Das ist infolge des breiten Bauernsterbens in frei werdenden Hofstellen auch durchaus möglich. Je nach regionaler Siedlungsform der landwirtschaftlicher Anwesen ist damit oft auch ein großes Grundstück verbunden. Und hier geht das Problem los: planungsrechtlich ist das meistens Außenbereich.

Wer kontrolliert Pferdehaltung?

Die Grundlage aller Überlegungen ist das Tierschutzgesetz (TierSchG). Darin ist als selbstverständlich festgehalten, dass das Leben und Wohlbefinden von Tieren zu schützen ist. Neben artgerechter Haltung und ausreichend Bewegungsmöglichkeiten müssen außerdem entsprechende Kenntnisse über die Bedürfnisse eines Tieres vorhanden sein. Das TierSchG ist außerdem die gesetzliche Grundlage für die Erlaubnis zur Haltung von Tieren. Das Tierschutzgesetz findest du hier.

Ist ein Pferdestall genehmigungspflichtig?

Guten Tag,

ich möchte in NRW, Kreis Gummersbach bei Köln ein Haus auf einem 4.100 qm großen Grundstück kaufen und dort gerne zwei Islandponys halten und dafür gerne ein Stallgebäude bauen.

Sind Pferde im Wohngebiet erlaubt?

Wenn Sie ein Reitpferd anschaffen wollen und deshalb auf Ihrem Grundstück einen Stall planen, dann vergessen Sie Ihre Nachbarn nicht! Ein Pferdestall ist baugenehmigungspflichtig. Ihren Nachbarn müssen Sie die Baupläne zur Unterschrift vorlegen. Wenn diese Belästigungen befürchten, können sie Ihr Vorhaben blockieren.

Schließlich sind bei der Haltung eines Pferdes Beeinträchtigungen der Nachbarschaft durch Geräusche (Wiehern und Scharren), durch den Geruch von Stallmist und durch vermehrtes Auftreten von Insekten möglich. Außerdem ist die Entsorgung des festen und flüssigen Pferdemists nicht unproblematisch.

Ist Pferdehaltung überall erlaubt?

Was ist passiert?

Die streitenden Parteien sind Nachbarin im Außenbereich. Die Beklagte zu 1 ist Inhaberin eines Pferdehofs. Sie errichtete ohne Baugenehmigung auf ihrem Grundstück in einer Entfernung von ca.12 m zum Einfamilienhaus der Klägerin einen Offenstall für Pferde und stellte darin Pferde ein. Die Beklagte zu 2, deren Geschäftsführerin die Beklagte zu 1 ist, betreibt auf dem Grundstück eine Reitschule, für welche sie sowohl eigene Pferde der Reitschule nutzt also auch die Pferde der Beklagten zu 1. Die nachträglich beantragte Baugenehmigung wurde abgelehnt. Auch die von der Beklagten zu 1. erhobene Klage wies das Verwaltungsgericht mit der Begründung ab, der Offenstall lasse die gebotene Rücksichtnahme auf das Wohnhaus der – dort beigeladenen – hiesigen Klägerin vermissen. Hierbei falle insbesondere ins Gewicht, dass sich der Stall unmittelbar an der Grenze zum Grundstück der hiesigen Klägerin in einer Entfernung von etwa 12,5 m zu deren Ruheräumen befinde und die Boxen mit dem Auslauf zum Wohnhaus ausgerichtet seien. Das Urteil ist rechtskräftig. 

Was muss ich bei Pferdehaltung beachten?

Wind und Wetter, Regen oder Schnee - davon dürfen sich angehende Selbstversorger:innen nicht abschrecken lassen! © www.Slawik.com

Die Alternative ist ein Misthaufen am Boden: Hier ist die regelmäßige Entsorgung mittels Bagger zu organisieren, außerdem muss sichergestellt werden, dass das Grundwasser nicht verunreinigt wird, indem der Mist auf einer dichtem Bodenplatte gesammelt wird (Infos dazu z. B. im Merkblatt Pferdehaltung der Landwirtschaftskammer NÖ). Lagert man den Mist auf der windabgewandten Seite des Pferdebereichs, lässt sich sowohl die Geruchs- als auch die Insektenbelastung für die Pferde verringern.

Was überprüft das Veterinäramt?

Ja. Staatliche Behörden müssen kontrollieren, ob das Tierschutzrecht auf Tierhaltungsbetrieben eingehalten wird. So schreibt es eine EU-Verordnung vor, an die sich alle Mitgliedsstaaten halten müssen. Darin steht, dass diese Kontrollen ohne Vorankündigung erfolgen müssen und dass die Behörden ausreichend qualifiziertes und erfahrenes Personal dafür bereitstellen müssen.

Zuständig für die Kontrolle und die Durchsetzung des Tierschutzrechts sind in Deutschland die Länder. Hier legt das jeweils zuständige Veterinäramt fest, welche Betriebe kontrolliert werden. Dabei gehen die Veterinäre risikoorientiert vor. Das heißt sie prüfen anhand der ihnen vorliegenden Daten, welche Betriebe in irgendeiner Form auffällig geworden sind. Diese Betriebe werden dann in erster Linie geprüft. Manchmal besteht auch vorher schon ein Verdacht auf einen Verstoß gegen tierschutzrechtliche Bestimmungen.

Wie viel qm Unterstand pro Pferd?

Um zu beurteilen ob man Pferden die eine oder andere Haltungsform zumuten kann oder nicht, ist es notwendig, die natürlichen Grundbedürfnisse eines Pferdes zu kennen.

  • Pferde sind Bewegungstiere. In der freien Wildbahn verbringen sie einen Grossteil des Tages in Bewegung, meist beim langsamen Vorwärtsgehen während der Futteraufnahme. Zu wenig über den ganzen Tag verteilte Bewegung ist schädlich für ihren Bewegungsapparat.
  • Pferde sind Fluchttiere. Sie wollen einen möglichst guten Überblick über ihre Umgebung haben, damit sie Gefahren frühzeitig erkennen können.
  • Etwa fünfzehn Stunden des Tages verbringen Pferde mit Fressen. Wissenschaftler haben sogar herausgefunden, dass Pferde ein Kaubedürfnis haben, d. h. erst nach einer gewissen Anzahl Kaubewegungen ist dieses Bedürfnis befriedigt. Ein Pferd kann zwar über sein Kraftfutter bereits genug Nährstoffe bekommen haben, aber sein Kaubedürfnis ist trotzdem unbefriedigt, weil das Kraftfutter innerhalb weniger Minuten aufgefressen ist. Lange Fresszeiten (Raufutter) sind also sowohl für das körperliche wie das seelische Wohl eines Pferdes von Bedeutung.
  • Pferde sind neugierig. Sie brauchen Umweltreize um geistig nicht zu verkümmern.
  • Zum Schlafen legen sich Pferde gerne hin. Nur flach ausgestreckt können sie in den Tiefschlaf fallen. Müssen sie im Stehen schlafen, können sie sich nicht vollständig erholen. Einerseits ist also genügend Platz wichtig, andererseits muss sich ein Pferd in seinem Zuhause auch sicher genug fühlen, um sich hinzulegen.
  • Pferde sind Herdentiere. Nur im Herdenverband fühlen sie sich sicher. Der Kontakt zu anderen Pferden ist wichtig für sie.
  • Pferde gehen Auseinandersetzungen wenn möglich aus dem Weg. Dazu brauchen sie ausreichend Platz. Eine Studie hat ergeben, dass es bei ausreichenden Futterressourcen so gut wie keine Aggressionen zwischen Pferden mehr gibt, wenn pro Pferd mindestens 300 Quadratmeter zur Verfügung stehen. (Flauger, Birgit, Krueger, Konstanze: Aggressionslevel und Platzangebot bei Pferden (Equus caballus). Eine gute Zusammenfassung der Studie findest du auf Pferdundreiter.)
  • Pferde brauchen frische Luft und Sonnenlicht. Staub und Bakterien schädigen die Atemwege. Sonnenlicht hält den Kreislauf in Schwung.
  • Pferde unterteilen ihr Territorium gerne in verschiedene Funktionsbereiche. Sie schlafen nicht gerne an derselben Stelle, wo sie fressen, haben meist bestimmte Stellen, wo sie sich wälzen und meiden beim Fressen die Stellen, an denen sie Kot und Urin abgesetzt haben.

Die Haltung im Offenstall deckt die Bedürfnisse des Pferdes am besten ab – durchdachte und gut organisierte Haltung vorausgesetzt.

Wie lange muss ein Pferd am Tag draußen sein?

Pferde müssen raus. Als Steppentier sind Pferde Lauftiere. Es liegt auf der Hand, dass sie ausreichend freie Bewegung brauchen, um physisch und psychisch gesund zu bleiben. Der Pferdekörper ist dafür gemacht, ständig in Bewegung zu sein. Und deshalb haben domestizierte Pferde noch immer einen ähnlichen Bewegungsbedarf wie ihre wildlebenden Vorfahren.

Mangelnde Bewegung macht Pferde auf Dauer krank. Die Leitlinien zur Beurteilung von Pferdehaltungen unter Tierschutzgesichtspunkten vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) nennen Verhaltensstörungen und Schäden „insbesondere am Bewegungsapparat“ als Folge von Bewegungsmangel. Ebenso beeinträchtigt Bewegungsmangel den Selbstreinigungsmechanismus der Atemwege und den gesamten Stoffwechsel des Pferdes. Am Ende des Tages ist ein Pferd, das regelmäßig – also täglich – ausreichend freie Bewegung bekommt, ausgeglichener und zufriedener. Ein weiterer Pluspunkt: Es begegnet unbekannten Situationen weniger schreckhaft, da es sein natürliches Erkundungsverhalten im Auslauf oder auf der Weide ausüben kann. Das alles macht den Umgang miteinander für Pferd und Reiter sicherer. Es handelt sich bei der freien Bewegung übrigens um die Möglichkeit, die das Pferd bekommt, sich frei zu bewegen. Wenn es im Auslauf nur herumsteht, ist das auch in Ordnung. Auch wenn es sich nicht bewegt, kann es die vielen weiteren Pluspunkte des Tapetenwechsels nutzen. Beispielsweise seine Umgebung erkunden und beobachten, sich wälzen, sonnen, im Schritt umherwandern oder Fellpflege mit seinen Artgenossen betreiben.

Wann kontrolliert das Veterinäramt?

Ja. Staatliche Behörden müssen kontrollieren, ob das Tierschutzrecht auf Tierhaltungsbetrieben eingehalten wird. So schreibt es eine EU-Verordnung vor, an die sich alle Mitgliedsstaaten halten müssen. Darin steht, dass diese Kontrollen ohne Vorankündigung erfolgen müssen und dass die Behörden ausreichend qualifiziertes und erfahrenes Personal dafür bereitstellen müssen.

Zuständig für die Kontrolle und die Durchsetzung des Tierschutzrechts sind in Deutschland die Länder. Hier legt das jeweils zuständige Veterinäramt fest, welche Betriebe kontrolliert werden. Dabei gehen die Veterinäre risikoorientiert vor. Das heißt sie prüfen anhand der ihnen vorliegenden Daten, welche Betriebe in irgendeiner Form auffällig geworden sind. Diese Betriebe werden dann in erster Linie geprüft. Manchmal besteht auch vorher schon ein Verdacht auf einen Verstoß gegen tierschutzrechtliche Bestimmungen.

Was passiert bei Verstoß gegen das Tierschutzgesetz?

Dieser Artikel oder Absatz stellt die Situation in Deutschland, Österreich und der Schweiz dar. Bitte hilf uns dabei, die Situation in anderen Staaten zu schildern.

Ist ein Unterstand für Pferde Pflicht?

Weideunterstand

Sommerszeit ist Weidezeit. Zahlreiche Pferde verbringen nun sehr viel Zeit im Freien. Damit sie der prallen Sonne, Gewittern und lästigen Insekten nicht schutzlos ausgeliefert sind, brauchen sie einen Unterstand oder eine Weidehütte. Doch diese sind nicht überall erlaubt.