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Sind Schulen verpflichtet Hitzefrei zu geben?

Inhaltsverzeichnis:

  1. Sind Schulen verpflichtet Hitzefrei zu geben?
  2. Wie viel Grad bekommt man in der Schule Hitzefrei?
  3. Wann wurde Hitzefrei abgeschafft?
  4. Wann bekomme ich Hitzefrei?
  5. Warum gibt es für die Oberstufe kein Hitzefrei?
  6. Wie heiß darf es im Klassenzimmer maximal sein?
  7. Wer bezahlt Hitzefrei?
  8. Wie heiß darf es in der Schule sein?
  9. Wer zahlt bei Hitzefrei?
  10. Kann man Hitzefrei abschaffen?
  11. Wann gab es früher Hitzefrei in den Schulen?
  12. Was tun wenn es in der Schule heiß ist?
  13. Ist Trinken im Unterricht erlaubt?
  14. Ist der Chef verpflichtet Getränke zu stellen?
  15. Wann gibt es Kälte frei?

Sind Schulen verpflichtet Hitzefrei zu geben?

Ab 25 Grad? Ab 27 Grad? Die Regeln für die "vorzeitige Beendigung des Unterrichts bei großer Hitze" unterscheiden sich von Land zu Land. Der Überblick.

Am Gymnasium in Dormagen, das Lorenz Buczek besucht, ging es ziemlich ruhig zu in den vergangenen Tagen: Am Montag konnten die meisten Schüler schon nach der zweiten Stunde gehen, am Dienstag durften sie ganz zu Hause bleiben, genauso am Mittwoch. Der Rektor hatte vielen Klassen frei gegeben. Hitzefrei. Lorenz Buczek und die anderen Schüler der Oberstufe mussten dagegen weiterhin schwitzen. Im dritten Stock, "direkt unter dem Dach", stöhnt der 15-Jährige, "da wo es immer am wärmsten wird". Vom Unterricht hängen geblieben sei bei 35 Grad eigentlich nichts. "Wir gehen völlig umsonst zur Schule."

Wie viel Grad bekommt man in der Schule Hitzefrei?

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Hitzefrei an Schulen: Wann dürfen Schüler zu Hause bleiben?

In Deutschland gibt es kein bundesweites Hitzefreigesetz: Die Bundesländer können eigenständig entscheiden, ob und wann es in Schulen Hitzefrei gibt. Nur vereinzelt folgt man dabei Richtwerten.

Grundsätzlich gäbe es heutzutage, selbst bei drückender Schwüle und hochsommerlichen Temperaturen, immer seltener Hitzefrei, so Michael Gomolzig vom Verband Bildung und Erziehung (VBE) in Baden-Württemberg. Verlässlichen Grund- oder Ganztagsschulen fehle der Spielraum: Entließen Schulleiter die Schüler wegen schwüler, drückender Hitze früher als nach Stundenplan, rufe garantiert eine aufge­brachte Mutter oder ein aufgebrachter Vater in der Schule an und beschwere sich darüber, dass schon wieder Un­terricht ausfalle, erklärt Gomolzig.

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Wann wurde Hitzefrei abgeschafft?

„Wir können die Kinder nicht einfach nach Hause schicken“, betonte Krischke. Die Schülerinnen und Schüler treffen sich oftmals nach dem Unterricht noch in Arbeitsgemeinschaften. Hitzefrei wird demzufolge kaum noch gegeben - und wenn, dann meist nur kurz vor den Ferien.

„Hitzefrei für alle Schüler einer Schule gibt es nicht mehr“, heißt es auch von der Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes, Simone Fleischmann. Wenn es allerdings im Klassenzimmer eine Bullenhitze gebe und Lehrer sowie Schüler zerfließen, müssten Alternativen zum Unterricht gefunden werden. Die Ausstattung der Schulen beispielsweise mit Klimaanlagen oder Rollläden spiele daher auch eine Rolle.

Einheitliche Regelungen zum Hitzefrei wurden erstmals vor rund 130 Jahren vom Preußischen Kultusminister Julius Robert Bosse aufgestellt. Wenn das Thermometer um 10 Uhr vormittags und im Schatten 25 Grad zeige, dürfe der Schulunterricht in keinem Falle über vier aufeinanderfolgende Stunden ausgedehnt werden, erklärte er damals in einem Ministerialerlass.

Wann bekomme ich Hitzefrei?

Mehr als 26 Grad warm sollte es im Büro nicht werden. Darauf verweist die Stiftung Warentest unter Berufung auf die Bundesanstalt für Arbeits­schutz und Arbeitsmedizin (BAuA). Klettert das Thermometer über 26 Grad, sollten Arbeitgeber:innen eingreifen, bei mehr als 30 Grad müssen sie das sogar.

Wenn alles nichts hilft und es im Büro über 35 Grad warm wird, ist der Raum laut BAuA nicht mehr zum Arbeiten geeignet. Chef:innen müssen laut Bürgerlichem Gesetz­buch ganz allgemein dafür sorgen, dass ihre Mitarbeiter:innen vor „Gefahren für Leben und Gesundheit“ geschützt sind – das gilt also auch im Falle einer Hitzewelle.

Warum gibt es für die Oberstufe kein Hitzefrei?

Aktualisiert: 13.06.2023, 10:54 | Lesedauer: 2 Minuten

Hitzefrei in NRW: Ab wann dürfen Schüler früher nach Hause?

Wie heiß darf es im Klassenzimmer maximal sein?

Grundsätzlich gilt: Ein Büroangestellter muss nicht jede Temperatur bei der Arbeit ertragen. Aber die Chancen auf Hitzefrei stehen nicht besonders gut. Die „Technischen Regeln für Arbeitsstätten“, welche die Raumtemperatur am Arbeitsplatz seit 2010 regeln, sehen lediglich vor, dass Büros ab 35 Grad nicht als Arbeitsräume geeignet sind. Und auch nur dann, wenn entsprechende Kühlmaßnahmen, beispielsweise Luftduschen, Wasserschleier, Entwärmungsphasen oder Hitzeschutzkleidung, keine Milderung verschaffen. Hauptsächlich vermasselt allerdings die Klimaanlage einen freien Tag am Baggersee oder in der Eisdiele.

„Kann der Arbeitgeber keine der oben genannten Schutzmaßnahmen bereitstellen, muss er seine Mitarbeiter nach Hause schicken und ‚Hitzefrei‘ geben“, teilen die Rechtsanwälte der Kanzlei Mingers & Kreuzer mit. Strengere Regeln gelten für gesundheitlich vorbelastete und schutzbedürftige Personen wie Schwangere, stillende Mütter, Jugendliche oder ältere Mitarbeiter. In Einzelfällen kann Ihnen Ihr Chef dann Hitzefrei geben. Keine gute Idee ist jedenfalls, bei der Hitzewelle im Büro einen Ventilator aufzustellen.

Steigen die Raumtemperaturen sogar auf bis zu 30 Grad muss der Arbeitgeber handeln und sich weitere Maßnahmen überlegen, damit Angestellte so wenig wie möglich belastet werden. Dies können gelockerte Kleidungsregeln sein aber auch das Lüften in den frühen Morgenstunden oder verlagerte Arbeitszeiten (Gleitzeit). Laut Gesetzgeber gilt aber: „Technische und organisatorische gehen gegenüber personenbezogenen Maßnahmen vor.“ Folglich muss Ihr Vorgesetzter zunächst einmal versuchen, die Temperaturen im Büro zu senken.

Und was tun, wenn der Chef sich nicht an die Vorgaben hält und seine Mitarbeiter in der Hitze - aktuell bis zu 40 Grad in Deutschland - „schmoren“ lässt? Ihm droht dann ein Bußgeld in Höhe von bis zu 5000 Euro. Dennoch dürfen sich Mitarbeiter nicht unbedingt selbst Hitzefrei nehmen. Zwar ist „kein Arbeitnehmer verpflichtet, für die Arbeit seine Gesundheit aufs Spiel zu setzen“, teilt die Kanzlei Mingers & Kreuzer dazu mit. „Ob er sich aber selbst ‚Hitzefrei‘ geben kann, ist allerdings umstritten. Diesbezüglich ist noch kein höchstrichterliches Urteil gefallen.“

Wer bezahlt Hitzefrei?

Nach dem Arbeitsschutzgesetz sind Chefinnen und Chefs verpflichtet, Arbeit und Arbeitsplätze so zu gestalten, dass eine gesundheitliche Gefährdung der Mitarbeitenden vermieden wird. Das gilt auch für Risiken, die durch hohe Sommertemperaturen oder UV-Strahlung entstehen.

Wer einen Arbeitsplatz einrichtet, muss die Vorgaben der Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) beachten: Von der Arbeitsstätte soll möglichst keine Gefährdung für die Arbeitnehmer ausgehen, auch nicht an heißen Tagen. Allerdings gibt die Verordnung dafür keine konkreten Maßnahmen vor, sondern formuliert lediglich allgemeine Schutzziele.

Hier kommen die Technischen Regeln für Arbeitsstätten (ASR) ins Spiel: Anders als die Arbeitsstättenverordnung sind sie nicht verpflichtend, sondern fassen nur den Stand der Technik in Sachen Arbeitsschutz zusammen. Unternehmer dürfen sie als Handreichung betrachten, wie sie die Ziele der Verordnung erfüllen können. So heißt es in den ASR:

„Wird die Lufttemperatur im Raum von +35 °C überschritten, so ist der Raum für die Zeit der Überschreitung ohne

Der Arbeitnehmerschutz beginnt aber nicht erst bei 35 Grad Celsius. Ist es draußen wärmer als 26 Grad und heizt sich das Büro oder die Werkstatt trotz geeignetem Sonnenschutz (etwa Jalousien) auf über 26 Grad auf, sollen „zusätzliche Maßnahmen“ ergriffen werden, heißt es in den ASR.

Übersteigt die Temperatur im Raum gar die 30-Grad-Marke, werden die Technischen Regeln sehr deutlich: Nun müssen wirksame Maßnahmen ergriffen werden. Beispielhaft aufgeführt sind hier:

  • Jalousien auch nach der Arbeitszeit geschlossen halten
  • Nachtauskühlung
  • elektrische Geräte nur bei Bedarf betreiben
  • in den frühen Morgenstunden lüften
  • Arbeitszeit verlagern (zum Beispiel in die Morgen- und Abendstunden)
  • Bekleidungsregeln lockern
  • Trinkwasser bereitstellen

Wie heiß darf es in der Schule sein?

Ab 25 Grad? Ab 27 Grad? Die Regeln für die "vorzeitige Beendigung des Unterrichts bei großer Hitze" unterscheiden sich von Land zu Land. Der Überblick.

Am Gymnasium in Dormagen, das Lorenz Buczek besucht, ging es ziemlich ruhig zu in den vergangenen Tagen: Am Montag konnten die meisten Schüler schon nach der zweiten Stunde gehen, am Dienstag durften sie ganz zu Hause bleiben, genauso am Mittwoch. Der Rektor hatte vielen Klassen frei gegeben. Hitzefrei. Lorenz Buczek und die anderen Schüler der Oberstufe mussten dagegen weiterhin schwitzen. Im dritten Stock, "direkt unter dem Dach", stöhnt der 15-Jährige, "da wo es immer am wärmsten wird". Vom Unterricht hängen geblieben sei bei 35 Grad eigentlich nichts. "Wir gehen völlig umsonst zur Schule."

Wer zahlt bei Hitzefrei?

Im benachbarten Deutschland hat es neulich einen erneuten Vorstoß gegeben. Bei sehr hohen Temperaturen sollte es aus Sicht der Linken für Arbeitnehmer ein "Recht auf Hitzefrei" oder verkürzte Arbeitszeiten bei vollem Lohnausgleich geben. "Wir brauchen Klimaanpassungen im Arbeitsrecht", sagte die Parteivorsitzende Janine Wissler vergangenen Montag.

Auch die Gewerkschaft Verdi hatte Erleichterungen für Arbeitnehmer angemahnt. "Bei extremer Hitze fordern wir natürlich längere Pausen oder ein früheres Ende der Arbeit - Hitzefrei -, auch wenn darauf kein rechtlicher Anspruch besteht", sagte Norbert Reuter von Verdi.

➤ Mehr dazu: Rekord erneut gebrochen: Dienstag war der global heißeste Tag der Geschichte

Ähnliches fordert in Österreich auch FSG-Gewerkschaftsboss Josef Muchitsch. "Wir wollen einen Rechtsanspruch auf Hitzefrei. Generell ist das Arbeiten bei 32,5 Grad, egal ob bei Schwerarbeit oder geistiger Arbeit im Büro, eine Qual. Das ist gesundheitsschädigend", betont Muchitsch. Aus seiner Sicht brauche es zudem zusätzliche Maßnahmen zum Schutz der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer - wie Trinkpausen, Änderungen der Bauzeitpläne auf Baustellen etc. 

Apropos Bauarbeiter: Für sie - und für Zimmerer, Gipser, Dach­decker und Gerüster - gilt seit einigen Jahren auch Hitze als Schlecht­wetter im Sinne des Bauarbeiter-Schlecht­wetter­ent­schäd­ig­ungs­ge­setz­es. So kann auf Baustellen ab einer Temperatur von mehr als 32,5 °C (davor war die Temperaturgrenze noch 35 Grad, Anm.) das Arbeiten im Freien eingestellt werden, sofern kein kühlerer Alternativarbeitsplatz zur Verfügung gestellt werden kann. Die Entscheidung darüber obliegt dem Arbeitgeber oder dessen Beauftragten.

Geltende Kriterien für die Schlecht­wetter­ent­schädig­ung sind die Stunden, in denen 32,5° C überschritten werden:

Kann man Hitzefrei abschaffen?

Ein Blick in die Länder zeigt, dass in der Regel jeweils die Schulen entscheiden, dabei die örtliche Situation berücksichtigen und die Kinder nicht einfach nach Hause schicken sollen. So existiert etwa in Bayern, wo am Montag die letzte Schulwoche vor den Sommerferien anbricht, keine generelle Hitzefrei-Regelung ab einer bestimmten Temperatur. Die Schulleitungen sollen bei ihrer Entscheidung laut Kultusministerium etwa auch darauf achten, dass die Schülerbeförderung nicht gefährdet ist. In Baden-Württemberg gilt als ein Kriterium für die Schulleitungen eine Außentemperatur von mindestens 25 Grad um 11 Uhr. In Nordrhein-Westfalen gibt es als Anhaltspunkt eine Raumtemperatur von mehr als 27 Grad Celsius, kein Hitzefrei ist in der Sekundarstufe II vorgesehen. Und beispielsweise in Brandenburg kann in Grundschulen und Sekundarstufe I Hitzefrei gegeben werden, wenn 25 Grad um 10 Uhr draußen oder um 11 Uhr drinnen gemessen werden.

Wann gab es früher Hitzefrei in den Schulen?

Gewährung von Hitzefrei Aufgehoben

Abschn. B X des Erl. vom 20. Mai 1976 (NBl. KM. Schl.-H. S.160) geändert durch Erl. vom 16. Juni 1980 (NBl. KM. Schl.-H. S. 220)

Was tun wenn es in der Schule heiß ist?

Was kannst du in der Schule machen, wenn die Tage im Sommer immer heißer werden und dir die Stunden bis zur Pause immer länger vorkommen? Hier kommen unsere zehn coolen Anti-Hitze Tipps!

Jeder kennt dieses Gefühl: Du sitzt an einem sehr heißen Sommertag in der Schule und kannst Dich null konzentrieren, weil es einfach zu warm ist! Man schwitzt schon im Sitzen und jede kleinste Bewegung ist anstrengend... Die Klassenzimmer müffeln und jeder ist genervt ? Ob Lehrer oder Mitschüler! Den einzigen Gedanken, den Du verfolgst: Wann darf ich endlich ins Freibad?

Ist Trinken im Unterricht erlaubt?

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Ist der Chef verpflichtet Getränke zu stellen?

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