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Wer zahlt Weihnachtsgeld bei Krankengeld?

Inhaltsverzeichnis:

  1. Wer zahlt Weihnachtsgeld bei Krankengeld?
  2. Wann entfällt der Anspruch auf Weihnachtsgeld?
  3. Kann Weihnachtsgeld wegen Krankheit gekürzt werden?
  4. Was passiert mit 13 Gehalt bei Krankengeld?
  5. Wie werden Sonderzahlungen bei Krankengeld berücksichtigt?
  6. Habe ich Anspruch auf Urlaubsgeld wenn ich Krankengeld bekomme?
  7. Kann der 13 Monatslohn bei Krankheit gekürzt werden?
  8. Hat man Anspruch auf Urlaubsgeld wenn man Krankengeld bezieht?
  9. Welche Sonderzahlungen werden beim Krankengeld angerechnet?
  10. Kann der Arbeitgeber das Weihnachtsgeld streichen?
  11. Was kommt nach 15 Monaten Krankengeld?
  12. Habe ich Anspruch auf Urlaubsgeld wenn ich Krankengeld beziehe?
  13. Was bekomme ich nach dem Krankengeld?
  14. Hat man Urlaubsanspruch wenn man das ganze Jahr krank war?
  15. Was passiert mit den Urlaubstagen wenn man Krankengeld bekommt?

Wer zahlt Weihnachtsgeld bei Krankengeld?

Bei Weihnachtsgeld handelt es sich um eine sogenannte Einmalzahlung, die im Kalenderjahr zusätzlich zu den regulären Gehaltszahlungen erfolgen kann. Arbeitnehmer sollen dadurch finanziell gestärkt durch die Feiertage und ins neue Jahr kommen.

Grundsätzlich besitzen Arbeitnehmer keinen Anspruch auf die Zahlung von Weihnachtsgeld. Arbeitgeber können frei entscheiden, ob sie ihren Mitarbeitern diesen Bonus gönnen wollen. Eine „betriebliche Übung“ oder vertragliche Klauseln können die Rechtslage jedoch ändern.

Wann entfällt der Anspruch auf Weihnachtsgeld?

Das Weihnachtsgeld ist eine Sonderzahlung die der Arbeitgeber über das normale Gehalt hinaus einmal im Jahr – typischerweise im November, also kurz vor der Weihnachtszeit – zahlen kann. Einen gesetzlichen Anspruch darauf gibt es aber nicht. Es ist eine freiwillige Leistung von Unternehmen. In Deutschland bekommt ungefähr jeder zweite Arbeitnehmer Weihnachtsgeld gezahlt. Bessere Chancen gibt es mit Tarifvertrag. Hier sind es über 70 Prozent.

Unterschiede gibt es auch zwischen West und Ost. In Westdeutschland liegt die Quote der Beschäftigten, die sich über Weihnachtsgeld freuen dürfen, höher als in den neuen Bundesländern.

Kann Weihnachtsgeld wegen Krankheit gekürzt werden?

Mein Chef zahlt mir kein Weihnachtsgeld wegen Krankheit. Ist das rechtens?

Sofern der Arbeitsvertrag, ein Tarifvertrag oder eine Betriebsvereinbarung eine Kürzung von Weihnachtsgeld bei Krankheit ausdrücklich gestattet, hat der Chef normalerweise auch das Recht dazu. In welchen Fällen er das Weihnachtsgeld außerdem kürzen darf, lesen Sie hier.

Wie wirkt sich das Krank‌engeld auf das Weihnachtsgeld aus?

Was passiert mit 13 Gehalt bei Krankengeld?

Bei der Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall ist grundsätzlich das vertragsgemäße Arbeitsentgelt fortzuzahlen, also auch das 13. Monatsgehalt. Dies gilt jedoch nur für die Dauer des Anspruchs auf Entgeltfortzahlung.[1]

Wird ein 13. Monatsgehalt als arbeitsleistungsbezogene Sonderzahlung vereinbart, so entsteht für Zeiten, in denen bei Arbeitsunfähigkeit infolge Krankheit kein Entgeltfortzahlungsanspruch mehr besteht, auch kein anteiliger Anspruch auf das 13. Monatsgehalt. Einer gesonderten arbeitsvertraglichen Kürzungsvereinbarung bedarf es in diesem Falle nicht.[2]

Wie werden Sonderzahlungen bei Krankengeld berücksichtigt?

Neben dem aus dem laufenden Arbeitsentgelt ermittelten Regelentgelt ist aus dem einmalig gezahlten Arbeitsentgelt der letzten zwölf Kalendermonate vor dem Beginn der Arbeitsunfähigkeit ein Hinzurechnungsbetrag zu ermitteln (vgl. § 47 Abs. 2 Satz 6 SGB V). Der Hinzurechnungsbetrag wird mit dem Regelentgelt aus dem laufenden Arbeitsentgelt addiert; das Ergebnis ist das kumulierte Regelentgelt.

Hinzurechnungsbetrag ist der 360. Teil der in der Krankenversicherung beitragspflichtigen Einmalzahlungen aus den letzten zwölf Kalendermonaten vor dem Beginn der Arbeitsunfähigkeit.

Habe ich Anspruch auf Urlaubsgeld wenn ich Krankengeld bekomme?

  • Bezahlter Urlaub ist in Deutschland ein gesetzlich verankertes Recht.

  • Ihr Urlaubsanspruch kann in der Regel im Krankheitsfall noch bis zu 15 Monate nach Ablauf des Urlaubsjahres geltend gemacht werden. Jedoch nur, wenn Ihr Arbeitgeber Sie rechtzeitig über den offenen Anspruch und dessen Verfall informiert.

  • Eine sogenannte Urlaubsabgeltung kommt in Frage, wenn Sie Ihren Urlaub vor dem Ende Ihres Arbeitsverhältnisses nicht komplett nehmen konnten.

  • Sie können sich im Urlaub krankschreiben lassen, damit Ihre versäumten Urlaubstage nicht verloren gehen.

Die Regelungen zum Urlaubsanspruch bei Krankheit sind in § 9 Bundesurlaubsgesetz (BUrlG) klar definiert. Dieser Paragraph besagt:

"Erkrankt ein Arbeitnehmer während des Urlaubs, so werden die durch ärztliches Zeugnis nachgewiesenen Tage der Arbeitsunfähigkeit auf den Jahresurlaub nicht angerechnet."

Bezahlter Urlaub ist ein gesetzlicher Anspruch für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland. Wie viele Tage das konkret sind, ist im Bundesurlaubsgesetz (BUrlG) genauestens geregelt. Aktuell muss jeder Arbeitgeber mindestens 20 Tage (bei einer Fünftagewoche) beziehungsweise 24 Tage (bei einer Sechstagewoche) gewähren. Je nach Arbeits- oder Tarifvertrag können es jedoch mehr sein. Schwerbehinderte mit einer Fünftagewoche haben derweil fünf Tage mehr Jahresurlaub.

Grundsätzlich ist am Urlaubsanspruch bei Krankheit – auch bei einer längeren Erkrankung – nicht zu rütteln. Dies ergibt sich nicht zuletzt aus der Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts (BAG), das entschieden hat, dass die Erbringung von Arbeitsleistung keinen Einfluss auf den Urlaubsanspruch hat. Dieser bleibt dementsprechend ebenfalls bestehen, wenn ein Arbeitnehmer oder eine Arbeitnehmerin aufgrund einer Krankheit länger ausfällt.

Kann der 13 Monatslohn bei Krankheit gekürzt werden?

Das 13. Gehalt ist eine Sonderzahlung und wird in Höhe eines Monatsarbeitsgehalts ausgezahlt.

Arbeitsrecht: Gesetzlich normiert ist das 13. Gehalt nicht. Rechtsprechung: Anspruch auf anteilige Auszahlung bei Ausscheiden im laufenden Jahr (BAG, Urteil v. 7.9.1989, 6 AZR 637/88); Unzulässigkeit von Stichtagsregelungen im Arbeitsvertrag (BAG, Urteil v. 13.11.2013, 10 AZR 848/12). Zulässigkeit von Stichtagsregelungen in Tarifverträgen (BAG, Urteil v. 27.6.2018, 10 AZR 290/17). Zeitanteiliger Anspruchserwerb (BAG, Urteil v. 19.1.2011, 3 AZR 6/09, Rz. 26).

Lohnsteuer: Der Lohnsteuerabzug für das 13. Gehalt ergibt sich aus § 39b Abs. 3 EStG. Die Anforderungen zur möglichen Umwandlung in steuerfreie Kindergartenzuschüsse regelt R 3.33 Abs. 5 LStR. Diese Anforderungen sind auch auf andere Steuervergünstigungen anzuwenden, die daran geknüpft sind, dass der Arbeitgeber diese Leistungen zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn erbringt.

Ein gesetzlicher Anspruch auf Auszahlung eines 13. Monatsgehalts besteht nicht. Ein Anspruch muss durch Tarifvertrag, Betriebsvereinbarung oder Einzelvertrag begründet werden.

Anspruchsgrundlage kann auch der allgemeine arbeitsrechtliche Gleichbehandlungsgrundsatz sein. Der Arbeitgeber darf nicht willkürlich, d. h. ohne sachlichen Grund, einzelne Arbeitnehmer oder Arbeitnehmergruppen schlechter behandeln.

Hat man Anspruch auf Urlaubsgeld wenn man Krankengeld bezieht?

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Welche Sonderzahlungen werden beim Krankengeld angerechnet?

Damit die finanziellen Einbußen für Arbeitnehmer, die nach Ende der Entgeltfortzahlung Krankengeld erhalten, nicht zu gravierend sind, zahlen manche Arbeitgeber einen Krankengeldzuschuss.

Sind Beschäftigte länger als sechs Wochen arbeitsunfähig erkrankt, endet für den Arbeitgeber mit dem 42. Kalendertag der Arbeitsunfähigkeit die Pflicht zur Fortzahlung des Arbeitsentgelts. Anschließend springt die Krankenkasse mit der Zahlung von Krankengeld ein.

Für Arbeitnehmer ist die Zeit, in der sie Krankengeld erhalten, mit zum Teil erheblichen finanziellen Einbußen verbunden. Das liegt an der gesetzlich vorgeschriebenen Höhe des auszuzahlenden Krankengelds. Oftmals sind Arbeitgeber verpflichtet, diesen finanziellen Verlust durch einen Krankengeldzuschuss auszugleichen. Diese Verpflichtung kann sich aus dem Arbeitsvertrag des Mitarbeiters ergeben, aber auch aus dem Tarifvertrag oder aus einer Betriebsvereinbarung. Manche Arbeitgeber zahlen den Zuschuss auch auf freiwilliger Basis.

Kann der Arbeitgeber das Weihnachtsgeld streichen?

Im vergangenen Jahr erhielten nur etwa die Hälfte der Arbeitnehmer:innen Weihnachtsgeld. Grundsätzlich besteht auch kein gesetzlicher Anspruch auf diese Sonderzahlung. Anders verhält es sich indes, wenn sich dieser aus dem Arbeitsvertrag, dem Tarifvertrag oder einer Betriebsvereinbarung ergibt – eine entsprechende Regelung kann Bestandteil sein. Ein Blick in die Unterlagen ist daher ratsam.  Doch kann ein Anspruch unter Umständen auch an eine gewisse Regelmäßigkeit geknüpft sein.

Was kommt nach 15 Monaten Krankengeld?

Krankengeld als Ersatz für das Arbeitseinkommen wird dann gezahlt, wenn ein Arbeitnehmer längerfristig erkrankt ist. Für sozialversicherungspflichtig angestellte Personen ist die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall wie folgt geregelt: In den ersten sechs Wochen nach Erkrankung wird das Gehalt vom Arbeitgeber wie gewohnt gezahlt (sog. Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall). Dauert die Erkrankung länger an, wird ab dem 43. Tag Krankengeld als Ersatzleistung der gesetzlichen Krankenversicherung von der Krankenkasse gezahlt.

Die rechtlichen Regelungen zum Krankengeld sind im Fünften Sozialgesetzbuch (SGB V) festgeschrieben. Demnach endet der Anspruch auf Krankengeld automatisch, wenn länger als 78 Wochen, also 19,5 Monate innerhalb von drei Jahren Krankengeld gezahlt wurde (§ 48 SGB V). Hier werden alle Zeiträume innerhalb der drei Jahre zusammengerechnet, in denen Krankengeld gezahlt wurde, auch wenn die Zahlung nicht am Stück erfolgte. Für die genaue Feststellung des dreijährigen Zeitraums werden sogenannte Blockfristen gebildet. Krankschreibungen von weniger als sechs Wochen sind von dieser Regelung nicht betroffen, da hier der Lohn wie gewohnt vom Arbeitgeber gezahlt wird und kein Anspruch auf Krankengeld besteht. Treten innerhalb des Zeitraums von drei Jahren weitere Erkrankungen auf, kann der Zeitraum von 78 Wochen nicht verlängert werden. 

Blockfristen sind zu bilden, um den 3-Jahres-Zeitraum zu bestimmen, innerhalb dessen Anspruch auf 78 Wochen Krankengeld besteht. Ausgangspunkt für die sogenannten Blockfristen ist der erstmalige Eintritt von Arbeitsunfähigkeit wegen derselben Krankheit. Für jede Krankheit, die eine Arbeitsunfähigkeit zur Folge hat, ist eine eigene Blockfrist zu bilden, auch wenn der Krankengeldanspruch innerhalb des 3-Jahres-Zeitraums nicht verlängert werden kann.

Beispiel:

                                                                                                                                                                            Der Beginn der aktuellen Arbeitsunfähigkeit fällt in die zweite Blockfrist. Damit spielt die Dauer der Krankengeldzahlung innerhalb der ersten Blockfrist für die erneute Krankschreibung wegen der derselben Krankheit keine Rolle. Für den Beginn der Arbeitsunfähigkeit am 14.08.2021 besteht ein Anspruch auf 78 Wochen Krankengeld, das von der Krankenkasse gezahlt wird, abzüglich möglicher Vorerkrankungszeiträume, in denen in der zweiten Blockfrist bereits Krankengeld gezahlt wurden.

Habe ich Anspruch auf Urlaubsgeld wenn ich Krankengeld beziehe?

Besteht ein gesetzlicher Anspruch auf Urlaubsgeld?

Nein, beim Urlaubsgeld handelt es sich um eine freiwillige Zusatzzahlung, zu der der Arbeitgeber gesetzlich nicht verpflichtet ist.

Wann steht mir Urlaubsgeld zu?

Was bekomme ich nach dem Krankengeld?

Krankengeld läuft lange, aber nicht unbe­grenzt. Nach 78 Wochen endet die Zahlung. „Ausgesteuert“ heißt das im Jargon der Krankenkassen. Menschen, die Krankengeld beziehen, sollten schon vorher handeln. Sonst verlieren sie neben der Zahlung womöglich den Kranken­versicherungs­schutz.

Hat man Urlaubsanspruch wenn man das ganze Jahr krank war?

Krankengeld läuft lange, aber nicht unbe­grenzt. Nach 78 Wochen endet die Zahlung. „Ausgesteuert“ heißt das im Jargon der Krankenkassen. Menschen, die Krankengeld beziehen, sollten schon vorher handeln. Sonst verlieren sie neben der Zahlung womöglich den Kranken­versicherungs­schutz.

Was passiert mit den Urlaubstagen wenn man Krankengeld bekommt?

Grundsätzlich muss der Jahresurlaub im laufenden Kalenderjahr gewährt und genommen werden. Eine Ausnahme hiervon kann nur dann gemacht werden, wenn der Arbeitnehmer aus dringenden persönlichen oder betrieblichen Gründen seinen Urlaub nicht nehmen konnte. Der Urlaub kann dann ins nächste Jahr übertragen werden. Sollte der Resturlaub bis zum 31. März noch immer nicht genommen worden sein, verfällt er in der Regel aber.

Solange das Arbeitsverhältnis besteht, darf der Urlaub grundsätzlich nicht ausbezahlt werden. Schließlich liegt der Zweck des gesetzlichen Urlaubsanspruchs in der Erholung der Arbeitnehmer. Daher soll nicht genommener Urlaub erst dann ausgezahlt werden, wenn das Arbeitsverhältnis beendet ist und der Urlaub nicht mehr angetreten werden kann.

Wann wird der Urlaub ausgezahlt?/ Bild: Unsplash.com/ Raphael Biscaldi