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Können Kosten für Schädlingsbekämpfung auf Mieter umgelegt werden?

Inhaltsverzeichnis:

  1. Können Kosten für Schädlingsbekämpfung auf Mieter umgelegt werden?
  2. Wann ist Schädlingsbekämpfung Umlagefähig?
  3. Kann Vermieter Schädlingsbekämpfung?
  4. Wer trägt die Kosten für Rattenbekämpfung?
  5. Was sind umlagefähige Kosten für den Mieter?
  6. Wie viel kostet eine Schädlingsbekämpfung?
  7. Wer trägt die Kosten bei Bettwanzen?
  8. Wann sollte man einen Kammerjäger rufen?
  9. Wer zahlt bei rattenbefall Vermieter?
  10. Ist der Vermieter für Ratten zuständig?
  11. Welche Kosten darf der Vermieter an den Mieter weitergeben?
  12. Was muss man als Vermieter alles bezahlen?
  13. Ist Kammerjäger kostenlos?
  14. Sind Bettwanzen Vermietersache?
  15. Wann muss Vermieter Kammerjäger bezahlen?

Können Kosten für Schädlingsbekämpfung auf Mieter umgelegt werden?

RECHTSPORTAL

MIETRECHT

Wann ist Schädlingsbekämpfung Umlagefähig?

Ob Wespennester am Balkon, Rattenbefall im Keller oder Bettwanzen im Schlafzimmer: Ein Ungezieferbefall ist eine echte Plage.

Und wer von einem Befall betroffen ist, sollte schnell handeln. Denn Ratten, Wespen, Schaben (im Volksmund auch Kakerlaken) & Co. können nicht nur einen erheblichen Schaden in der Wohnung verursachen, sondern häufig auch ernstzunehmende Krankheiten übertragen.

Einmal eingenistet, verbreiten sich Schädlinge und Ungeziefer meist recht rasant in der Wohnung und stellen damit auch ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar.

Kann Vermieter Schädlingsbekämpfung?

Der Befall mit Ungeziefer kann unter mietrechtlichen Gesichtspunkten einen Mangel an der Mietsache darstellen. Das gilt zumindest dann, wenn ungebetene Gäste in Form von Spinnen, Ameisen und anderen Tiere nicht als bloße Unannehmlichkeiten auftreten. 

Wer trägt die Kosten für Rattenbekämpfung?

Kostencheck-Experte: Die Kosten richten sich immer nach der individuellen Befallssituation, der individuell gegebenen Befallsstärke und den notwendigen Maßnahmen für eine wirksame Bekämpfung.

Von Kosten im Bereich von mindestens 100 EUR bis 200 EUR sollten Sie in jedem Fall ausgehen, in den meisten Fällen werden die Kosten allerdings höher liegen. In Einzelfällen können durchaus Kosten von 500 EUR oder 600 EUR anfallen, wenn die Befallssituation kompliziert ist und entsprechend aufwendige Maßnahmen vom Schädlingsbekämpfer erforderlich sind.

Zu beachten ist dabei, dass viele Schädlingsbekämpfer auch noch zusätzlich Kosten für die Entsorgung verendeter Ratten nach der Bekämpfung verlangen.

Was sind umlagefähige Kosten für den Mieter?

Damit Sie als Vermieter die Betriebskosten auch wirklich umlegen können, muss die Zahlung im Mietvertrag festgehalten werden. Das Gute: Da die Betriebskostenverordnung genau regelt, welche Nebenkosten umlegbar sind, müssen die Kosten nicht explizit aufgezählt werden.

Eine Klausel „Der Mieter trägt die umlagefähigen Betriebskosten gemäß § 2 der Betriebskostenverordnung“ reicht daher aus.

Wie viel kostet eine Schädlingsbekämpfung?

Wer Kakerlaken, Ratten oder Materialschädlinge bei sich entdeckt, ruft den Kammerjäger. Worauf Sie bei der Suche nach einem professionellen Schädlingsbekämpfer achten müssen, wie seine Arbeit genau aussieht, mit welchen Kosten Sie rechnen müssen und welches Ungeziefer Sie selbst vertreiben können, lesen Sie hier.

Die Berufsbezeichnung Kammerjäger kommt noch aus der Zeit der regierenden Kaiser und Könige in Europa. Damals gab es an jedem herrschaftlichen Hof mindestens eine Person, die Schaben, Bettwanzen, Flöhe, Mäuse, Spinnen, Ratten und Fliegen vertreiben sollte aus den Kammern der Bediensteten und den Gemächern der Herrschaften. Es ging darum, das Ungeziefer zu töten und aus den Palästen zu entfernen.

Heutzutage ist die Arbeit eines Schädlingsbekämpfers weitaus komplexer. Selbstverständlich ist die Hauptaufgabe noch immer, Gebäude, Büros, Kellerräume, Wohnungen, Küchen, Lagerräume, Dachböden oder auch Pools von ungebetenen tierischen Gästen und krankheitserregenden oder gar krankheitsübertragenden Schädlingen zu befreien. Aber zum einen hat sich das Tätigkeitsfeld auch nach draußen verlagert: Die Kammerjäger nehmen sich ebenfalls Ratten im Garten sowie von Schädlingen befallenen Bäume an, entfernen Wespennester oder die Behausungen von Hornissen. Zum anderen wird mehr Wert auf die Vorbeugung eines Ungezieferbefalls und den Umweltschutz bei der Bekämpfung gelegt.

Das bedeutet: Ein Kammerjäger wählt je nach Gebäude und der Situation vor Ort Maßnahmen aus, die das Haus oder das Lager vor dem Eindringen des Ungeziefers schützen. Er ist also vorbeugend beratend tätig. Bei einem Schädlingsbefall entscheidet der Kammerjäger, welche geeigneten Mittel eingesetzt werden müssen, um das Problem so umweltschonend wie möglich zu lösen. Wobei jedes eingesetzte Produkt dokumentiert werden muss. Damit sind Schädlingsbekämpfer im 21. Jahrhundert auf den Gebieten des Pflanzenschutzes, des Holz- und Bautenschutzes sowie des Gesundheits- und Vorratsschutzes tätig.

Wer trägt die Kosten bei Bettwanzen?

Ein aktuelles Urteil lässt nur einen Schluss zu: Bettwanzen sofort beim Vermieter anzeigen! Das gilt insbesondere dann, wenn Sie das Ungeziefer bei oder kurz nach dem Einzug bemerken. Ansonsten müssen Sie die Kosten für die Bekämpfung tragen.

Wann sollte man einen Kammerjäger rufen?

Kakerlaken in der Küche, Bettwanzenbefall oder Marder auf dem Dachboden? Helfen Hausmittel gegen die ungebetenen Gäste nicht, bleibt nichts anderes übrig, als eine professionelle Schädlingsbekämpfung zu kontaktieren. Wir erklären Ihnen, was der Kammerjäger für Sie tun kann und was ein Besuch kostet.

Erwischen Sie Insekten in ihren eigenen vier Wänden, reagieren viele Menschen panisch. Dieses instinktive Verhalten soll uns vor schädlichen und giftigen Tieren schützen, ist aber meist übertrieben. Insekten wie Silberfische oder Staubläuse sind beispielsweise jenseits des Ekelfaktors harmlos.

Haben Sie Lebensmittelmotten in der Vorratskammer oder Kleidermotten im Schrank entdeckt, müssen Sie auch nicht sofort teure fachkundige Hilfe holen. Ist der Befall begrenzt, lohnt es sich, Hausmittel wie selbstgemachte Fallen auszuprobieren sowie die betroffenen Gegenstände zu entsorgen und die betroffenen Orte gründlich zu reinigen.

Eine Ausnahme stellen Schädlinge dar, die entweder Krankheiten übertragen oder schwere Schäden verursachen. Dazu zählen unter anderem Kakerlaken, Ameisen, Ratten oder Holzkäfer.

Wer zahlt bei rattenbefall Vermieter?

In dem Verhältnis zwischen Vermieter und Mieter gibt es vielfältige Situationen, die zu Spannungen führen. Eine davon ist der überraschende oder noch schlimmer dauerhafte Schädlingsbefall der Mietwohnung. Das Mietrecht zu Ungeziefer ganz allgemein wird bundesweit auch deswegen so unterschiedlich gehandhabt, weil es sich in den meisten Fällen um Einzelentscheidungen des Amtsgerichtes vor Ort handelt. Wenn die Verantwortlichkeit feststeht, dann stellt sich zum einen für den Vermieter die Frage: Wer zahlt bei Schädlingsbefall? Und zum anderen stellt sich für den Mieter die Frage nach einer möglichen Mietminderung wegen Ungeziefer.

Ist der Vermieter für Ratten zuständig?

Die Mieter haben sich dahingehend geäußert, dass sie Rattenbefall befürchten und Sie haben daraufhin Gift ausgebracht und Fallen aufgestellt. Ratten stellen nach dem Infektionsschutzgesetz eine ernsthafte Gefahr dar.

In Ihrem Falle besteht nun das grundsätzliche Problem, dass noch niemand eine Ratte gesehen hat, bislang gibt es nur die Geräusche, die auch von anderen Tieren oder aus anderen Gründen herrühren können. Es könnten beispielsweise Mäuse, Marder, Siebenschläfer oder Insekten sein. Ich möchte Ihnen nachstehend eine Rechtsprechungsübersicht zukommen lassen:

Welche Kosten darf der Vermieter an den Mieter weitergeben?

In der Betriebskostenabrechnung, auch Nebenkostenabrechnung genannt, kann der Vermieter folgende Kostenpunkte auflisten:

Was muss man als Vermieter alles bezahlen?

Von: Allianz Redaktion / Lesezeit: 3 Min / veröffentlicht am 30.08.2018

Ganz allgemein gilt im Vollanwendungsbereich des Mietrechtgesetzes die Faustregel: Mieter müssen alles innerhalb der Wohnung warten (z.B. Wasserhähne, Steckdosen, Armaturen), Vermieter sind für alles innerhalb der Mauern (z.B. Strom-, Wasser-, Abflussleitungen) verantwortlich. Zu beachten ist außerdem,  dass Mieter – auch beim Auszug – nur für Schäden zahlen müssen, die nicht im Rahmen üblicher Abnutzungserscheinungen liegen, wie z.B. Schäden an Tapeten, die bei der Entfernung von handelsüblichen Stellagen zurückbleiben.

  • Wartung* der Wohnung inkl. Einrichtungen (z.B. Heizung, Sanitäranlagen)
  • Pflege, Reinigung, Justierung der Fenster; Schäden an den Innenfenstern (bei mehrflügeligen Fenstern) Beachten Sie: Sie dürfen keine größeren Umbauarbeiten ohne vorherige Absprache mit dem Vermieter vornehmen
  • Sofortige Meldung ernster Schäden in der Wohnung oder gesundheitsgefährdender Zustände
  • Dem Vermieter ist aus wichtigem Grund Zutritt in die Wohnung zu gewähren (z.B. zur Reparatur eines mitvermieteten Wärmebereitungsgeräts)

* „Wartung“ bedeutet in diesem Zusammenhang die Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit, also z.B. die Reinigung, das Schmieren beweglicher Teile, der Austausch poröser Dichtungen. Dies jedoch nur soweit es sich nicht um die Behebung von ernsten Schäden des Hauses oder um die Beseitigung einer erheblichen Gesundheitsgefährdung handelt.

Ist Kammerjäger kostenlos?

Ratten, Wanzen, Ameisen – wer dieses oder anderes Getier in seiner Wohnung oder im Garten hat, braucht einen Kammerjäger. Die Kosten für die Bekämpfung des Schädlingsbefalls können aufgrund verschiedener Faktoren sehr unterschiedlich ausfallen.

  • Zuerst einmal kommt es auf den Schädling an. Für die Bekämpfung von Fliegen (50 bis 150 Euro) zahlen Sie weniger als beispielsweise für Mäuse (100 bis 220 Euro).
  • Für die Entfernung eines Wespen- oder Hornissennests zahlen Sie 50 bis 200 Euro, bei Ameisen sind es 50 bis 150 Euro, bei Ratten zwischen 100 und 550 Euro und Flöhe kosten zwischen 100 bis 500 Euro (je nach Wohnungsgröße).
  • Wenn Bettwanzen Ihr Bett belagern, werden für den Einsatz des Kammerjägers zwischen 200 und 600 Euro fällig. Bei Motten sind es 50 bis 400 Euro und für Schaben fallen 50 bis 150 Euro an.

Sind Bettwanzen Vermietersache?

Ein aktuelles Urteil lässt nur einen Schluss zu: Bettwanzen sofort beim Vermieter anzeigen! Das gilt insbesondere dann, wenn Sie das Ungeziefer bei oder kurz nach dem Einzug bemerken. Ansonsten müssen Sie die Kosten für die Bekämpfung tragen.

Wann muss Vermieter Kammerjäger bezahlen?

Der Begriff Kammerjäger stammt ursprünglich aus dem Mittelalter, als es noch regierende Kaiser und Könige in Europa gab. Damals kam es häufig zu Schädlingsbefällen in den Innenräumen. Die Männer, die Jagd auf die Schädlinge in den Kammern machten, wurden schließlich als Kammerjäger angestellt.

Heute ist der Begriff Kammerjäger noch immer in Gebrauch – allerdings nur in der Umgangssprache, die offizielle Berufsbezeichnung lautet Schädlingsbekämpfer. Seit 2004 sind der Beruf und das Berufsbild des Schädlingsbekämpfers offiziell anerkannt. Die duale Ausbildung dauert im Regelfall drei Jahre.

Während sich die Arbeit von Kammerjägern im Mittelalter auf die Beseitigung von Ungeziefer in Innenräumen beschränkte, ist das Berufsbild des Schädlingsbekämpfers heute wesentlich umfassender.

Zum einen beschränkt sich die Schädlingsbekämpfung nicht mehr auf den Innenraum, sondern umfasst auch die Bekämpfung von Schädlingen im Außenraum wie beispielsweise Wespen- oder Hornissennester.

Zum anderen führen Schädlingsbekämpfer nicht mehr nur Bekämpfungsaktionen bei akutem Befall aus, sondern treffen entsprechende Vorsorgemaßnahmen, um Menschen, Tiere und Pflanzen, aber auch Vorräte, Materialien, Gebäude und die Umwelt vor Schädlingen aller Art zu schützen. Die Schädlingsbekämpfung dient heute also dem Gesundheits-, Vorrats-, Pflanzen-, Holz- und Bautenschutz.

Schädlinge ist ein Oberbegriff für Organismen, die dem Menschen Schaden zufügen, indem sie Lebensmittel und Gegenstände anfressen, zerstören oder verunreinigen.

Unterschieden wird in drei Schädlingsgruppen, wobei sich manche Tierarten mehreren davon zuordnen lassen: